Klar, wenn man BP 10 Jahre hält, gehe ich auch von einer positiven Rendite aus, eine, die Zinsanlagen sicher mit Leichtigkeit schlägt. Nur für mich ist auch entscheidend, wie die Aussichten bei anderen Aktien im Vergleich sind. Und derzeit sehe ich aus den obigen Gründen Gefahren für den Kurs, weil die Gewinne im Verhältnis zur Marktkapitalisierung derzeit eben massiv zusammenschrumpfen. Die Frage für mich ist: ist der Preis für die zukünftigen Zahlungsströme (Dividenden incl. antizipierten Erhöhungen/Kürzungen) an mich derzeit fair? Und da sage ich: es könnte zu teuer sein. Meine Reaktion war: COP habe ich verkauft. An CVX und BP halte ich fest, wegen nicht realisierten Gewinnen, Diversifikation und naja Sympathie evtl. auch. Jetzt konzentriere ich mich bei Neuanlagen aber auf andere Segmente und halte Cash bereit, falls gute Ölkonzerne noch deutlich nachgeben.
Vielleicht ein bildlicher Vergleich: das Geschäftsmodell der Dt. Telekom war 2001 auch zukunftsfähig. Die Dienstleistungen waren gefragt, sind es heute auch und werden es auch in 20 Jahren sein. Trotzdem war der Preis für die Aktie damals einfach zu hoch. Natürlich ist das aus relativer Sicht nicht mit BP vergleichbar. BPs KGV ist auch nach den Berechnungen niedriger und die Aussichten, dass der Ölpreis steigt und damit die Gewinne von BP wieder anziehen ist sehr realistisch. Ich sage nur: mir ist der Preis in Relation zu der Ertragskraft von BP derzeit etwas zu hoch. Die Kursreaktion der Konzerne war zu gering, dafür was derzeit wirklich mit der Ertragskraft passiert. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in Q1 die Ergebnisse aus dem Fördersegment von vielen Ölkonzernen 60/70% gegenüber vor dem Preissturz nachgeben.
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