Geht der Linken nicht auf den Leim!

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neuester Beitrag: 30.09.09 00:15
eröffnet am: 13.08.07 20:39 von: johannah Anzahl Beiträge: 396
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14.08.07 09:55
10

12104 Postings, 8103 Tage bernsteinleute wie gysi,bisky oder wagenknecht

haben diesen verbrecherstaat ddr mit zu verantworten.und wenn se nur die
schnauze gehalten und mitgemacht haben.was die kommunisten sich seit 45
und bis 89 im osten deutschlands geleistet haben kommt den anderen strolchen
sehr nahe.denunziert,gequält,unterdrückt und gemordet.es ist unerträglich das
diese brut schon wieder in deutschland mitbestimmen will.werden denn die dum-
men nie alle?immer wieder wird denen mit ihrer rethorik auf den leim gegangen.
selbstverständlich muß man immer wieder vor den linken warnen.
menschenverachtender wie die sed-bonzen gehts nimmer.diese halunken haben eine
ganze generation auf dem gewissen.  

14.08.07 09:56
3

24273 Postings, 8904 Tage 007Bond@Thomastradamus

* Es zählen Fakten: Die Menschen werden zwar statistisch gesehen in diesem Land (noch) immer älter - der Arbeitsmarkt zeigt jedoch in eine ganz andere Richtung. Die Folge: Immer mehr Menschen werden vor der Rente arbeitslos und die zukünftige Versorgung der älteren Menschen in diesem Land steuert auf eine Katastrophe zu. Allein der Vergleich des Rentenniveaus zwischen den Jahren 2000 und 2006 zeigt auf, dass sich die Rente bereits um Durchschnittlich 14,5 % verringert hat.

* Das ist so nicht ganz richtig. Ich kann mich noch sehr gut an eine Meldung aus der Presse in diesem Jahr erinnern, als ein (junger) Mensch in seiner Wohnung in diesem Land verhungert ist.

* Seit wann wird durch Wettbewerb eine Dienstleistung oder ein Produkt teurer (1. Semester BWL)? Doch i. d. R. nur dann, wenn illegale Preisabsprachen getroffen werden!

* Die steuerlichen Abgaben in Deutschland sind im Vergleich zu vielen unserer Nachbarländern deutlich höher. Man nutzt zwar gerne den Begriff "Globalisierung", wenn es um Löhne und Gehälter geht - aus steuerlicher Sicht, scheint dieser Begriff bei unseren Staatslenkern jedoch auf pure Ignoranz zu stoßen - ist das für Dich kein Widerspruch?! Wir hier in Deutschland leben innerhalb einer europäischen Gemeinschaft, sprechen tagein, tagaus von Globalisierung. Die Staatsdiener sind jedoch nicht gewillt, für alle innerhalb dieser Gemeinschaft die gleichen Regeln bzw. Bedingungen aufzustellen. Das führt doch zwangsläufig zu Verzerrungen. Nehmen wir als Beispiel Deutschland und Holland. Früher waren es die Deutschen, die sich Immobilien an der niederländisch-deutschen Grenze aufgrund ihrer Kaufkraft leisten konnten - schon heute hat sich das Blatt gewendet.

* Geht es bei diesem Thema nicht konkret darum, dass der Staat alle Bürger als Gefahr bzw. potenzielle Verbrecher abstuft? Sicher haben die meisten Menschen hier im Land nichts dagegen, dass Ermittlungsbehörden im konkreten Verdachtsmoment ihre Arbeit leisten können. Das konnten sie durch richterlichen Beschluss auch schon früher. Vielmehr sehe ich in der geplanten Totalüberwachung eine Beschneidung der Freiheitsrechte der Bürger - und das halte ich für brandgefährlich innerhalb einer (noch) Demokratie. Erkennen denn nur die Wenigsten, dass wir auf einen Polizeistaat (wie in der ehemaligen DDR) zusteuern?

 

14.08.07 10:08

110176 Postings, 8842 Tage Katjuscha#50, was ist denn das fürn Satz?

Der ist grammatikalisch so schlecht, dass ich nicht mal den Inhalt verstehen kann.

Was willst du sagen?  

14.08.07 10:11
2

24273 Postings, 8904 Tage 007Bond@bernstein

Das alles ist doch alleine die Schuld unserer Volksparteien!

Die Weisheit: "Ehrlich währt am längsten" - oder "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr" - Gilt eben auch in der Politik!

Wäre die Politik in diesem Land volksnah, d. h. wären die meisten Menschen in diesem Land mit der Politik der Regierung zufrieden, wären weder Linke noch Rechte stark. So einfach ist das.  

14.08.07 10:14
3

19524 Postings, 8525 Tage gurkenfredalle extremen parteien stellen eine

vergleichbare gefahr dar....weil sie ihre eigene ideologie über das materielle und freiheitliche wohlergehen der bürger stellen. ganz einfache geschichte und ohne politikstudium empirisch nachvollziehbar.

ich hab jedenfalls keinen bock meinen lebensabend bei einheitsrente mit nem trabbi vor der garage zu verbringen und meinen urlaub nur noch im bayrischen wald und an der ostsee verbringen zu dürfen.


mfg
GF

 

14.08.07 10:15
1

110176 Postings, 8842 Tage Katjuscha#51 bernstein, Biographie von Sarah Wagenknecht

Schon toll wie jemand, der erst 1988 das Abitur gemacht hat, für den verbrecherischen SED-Staat mitverantwortlich sein soll. Was hast du eigentlich so zu DDR-Zeiten gemacht?


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29.06.2007
Kurzbiographie
1969 geboren in Jena
1976 Einschulung in Berlin
1988 Abitur in Berlin
1990 bis 1996 Studium der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in
Jena, Berlin und Groningen
September 1996 - Abschluß des Studiums in Groningen mit einer Arbeit
über Hegel und Marx
(siehe Buchpublikationen: "Vom Kopf auf die Füße?" Zur Hegelrezeption des jungen Marx, oder: Das Problem einer dialektisch - materialistischen Wissenschaftsmethode?; Pahl - Rugenstein Verlag Bonn 1997)
Seit 1996 Selbststudium und Gasthörerin in BWL und VWL
z.Z. Dissertation in Volkswirtschaftslehre
1989 - Eintritt in die SED
1991 bis 1995 Mitglied des Parteivorstandes der PDS
seit 1991 Mitglied der Leitung der Kommunistischen Plattform der PDS
1998 - Direktkandidatin der PDS zur Bundestagswahl in Dortmund
(Ergebnis: 3,25 % der Erst- und 2,12% der Zweitstimmen)
Oktober 2000 bis Juni 2007 Mitglied des Parteivorstandes der PDS bzw. der Linkspartei.PDS
2004 Wahl in das Europaparlament
Juni 2007 Wahl in den Vorstand der Partei DIE LINKE

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14.08.07 10:17
3

16763 Postings, 8318 Tage Thomastradamus@bond

wir sind doch gar nicht soooo weit auseinander.

(1) Dass die Rente nicht ohne Basis der Beitragszahler steigen kann ist klar, die Gründe dafür sind aber zu vielfältig. Was wäre Dein Vorschlag?
(2) Dass hier Leute verhungern, liegt doch nicht am Staat oder der Gesellschaft - ich bitte Dich!
(3) Wettbewerb hatte ich in Anführungszeichen - muss ich Dir erklären was das zu bedeuten hat?
(4) Sie sind aber auch im Vergleich zu vielen nordeuropäischen Ländern niedriger. Dazu sind die Preise in vielen Bereichen niedriger - das wird oft außen vor gelassen. Blätter wenden sich im übrigen ständig und D wird nicht immer auf der Sonnenseite des Globus liegen (können). Schon gar nicht mit dieser Mentalität.
(5) Sind nicht alle Bürger potenzielle Verbrecher? Und wenn nicht, wie soll der Staat unterscheiden? Warten, bis was passiert? Dann wiederum heißt es, der Staat habe zu spät gehandelt. In einer Welt, in der selbst auf offener Straße Leute bei Verbrechen zuschauen ohne einzugreifen oder lieber wegschauen wenn sie Hilfe leisten könnten, hält sich mein "Mitleid" bei solchen Maßnahmen zumeist sehr in Grenzen. Auch hier hat sich der "normale" Bürger selbst zuzuschreiben, was passiert. Es wird zu oft vergessen, dass man selbst der Staat ist und Verantwortung zu tragen hat. Statt dessen wird dies immer auf andere projiziert - Konsumgesellschaft in jeglicher Hinsicht eben.

Gruß,
T.  

14.08.07 10:21
6

12104 Postings, 8103 Tage bernsteindas weis ich selber

aber wer die ddr so vehement verteitigt und solche ansichten vertritt,gehört
dazu.so geht es bei denen nahtlos über.kann dir auch andere namen aufzählen.
z.b.der smarte herr claus.du brauchst mich nicht zu belehren.  

14.08.07 10:30
1

110176 Postings, 8842 Tage KatjuschaNa dann überleg dir das nächste Mal vorher was

du schreibst!

Ich bin nicht auf einer Linie mit Wagenknecht und wähle nicht mal die Linke, aber einige hier gepostete Dinge über die Linke sind derartig abstrus, das man sich echt fragt, in welcher Welt ihr eigentlich lebt.

Kann man heutzutage die derzeitigen Verhältnisse nicht kritisieren, ohne gleich als SED-Bonze abgestempelt zu werden?

Ich hab auch in der DDR gelebt und war dort kein Kritiker des Regimes. Zusätzlich kritisiere ich heute die bundesdeutsche Wirklichkeit in einigen Punkten. Werde ich deshalb zum SED-Bonze?

Also überleg dir bitte vorher was du schreibst!

Lies dir mal einige Schriften von Leuten wie Bisky oder Brie durch! Dann wirst du sehen, das auch diese Leute die DDR-Realität aufs heftigste krtisieren und keinesfalls ähnliche Verhältnisse wiederhaben wollen. Und manche linke Politiker müssten ja ohnehin über jeden Zweifel erhaben sein, da sie nie in der DDR gelebt haben. In so fern schwierig nachzuvollziehen, das EX-DDR-Bürger in der Partei Die Linke natürlich SED-Bonzen sein müssen, aber linke Poltiker aus dem Westen dürfen den Staat kritisieren. Ein ganz ganz klein wenig Doppelmoral ist da durchaus durchzublicken.

Ich für meinen Teil halte gerade viele Ossis aufgrund ihrer Erfahrungen in der DDR für viel lernfähiger als viele Wessis, gerade was das linke politische Klientel anbetrifft. In einigen wetsdeutschen Regionen hast du heute noch linksradikale Spinner von der DKP und irgendsolchen Parteien mit hinterwäldlerischen Ansichten. Davon kann bei vielen Ex-DDR-Bürgern gar nicht die Rede sein, weil sie diesen ehemaligen Staat und sich selbst viel mehr reflektieren und ihre Schlüsse gezogen haben.  

14.08.07 10:37
1

16763 Postings, 8318 Tage Thomastradamus@Katjuscha

rein interessehalber: Hast Du das Regime nicht kritisiert, weil es Dir egal war? Oder weil Du einfach nichts anderes kanntest?

Gruß,
T.  

14.08.07 10:49
3

578 Postings, 7218 Tage tommmAlso, ich habe

mich in der DDR ganz wohl gefühlt....obwohl perfekt ist es ja nie.....  

14.08.07 10:52
1

19524 Postings, 8525 Tage gurkenfredsarah wagenknecht für

das ddr-verbrecherregime verantwortlich zu machen halte ich auch für sehr übertrieben.
mir drängt sich aber die frage auf:
hat die eigentlich schon mal was richtiges gearbeitet???


mfg
GF

 

14.08.07 10:53
6

110176 Postings, 8842 Tage KatjuschaNa ja

Also erstens war ich zur Wende erst 13 Jahre alt. Trotzdem war ich politisch schon ein wenig interessiert, aber vom Elternhaus her (mein Vater war Offizier) war ich auch nicht gerade kritisch erzogen worden, zumindest nicht gegenüber dem SED-Staat. Trotzdem kamen meine Eltern auch ständig von irgendwelchen Versammlungen nach Hause, und haben die verkrusteten Parteibonzen und Bürokraten kritisiert, mit denen auch auch konkrete Veränderungen innerhalb der Arbeitsstruktur nichts verändern konnte. Daran kann ich mich noch gut erinnern.
Es gab auch unter den SEDlern genügend Leute, die mit vielen Dingen nicht einverstanden waren. Man muss auch sehen, das für bestimmte Berufe eine Mitgliedschaft in der SED Pflicht war.

Bei mir oder zumindest bei meinen Eltern war es einfach die Überzeugung, das der Sozialismus die bessere Gesellschaft ist. Natürlich hat man viele Dinge kritisiert, aber deswegen hat man nicht das ganze System in Frage gestellt. Das mag alles naiv gewesen sein, aber viele Dinge hat man damals halt anders wahrgenommen. Ich kann mich aber gut daran erinnern, das ich in der Schule mit 13 Jahren ja langsam in die Phase kam, wo man vom Direktorat dazu befragt wurde, was man später beruflich machen will. Meist wurde man dann in Richtung Armee oder Ähnliches gedrängt. Mein Vater hat mir sofort abgeraten, zur Stasi zu gehen, da sowas für ihn auch nicht in Frage kam. Er hatte als Stabschef eines Regiments und später im Generalstab auch ganz guten Einblick in die Machenschaften bestimmter Organe. Das hat ihn sicherlich dazu verleitet, mir den Sinn oder Unsinn der Stasi schnell begreiflich zu machen.
Trotzdem war er überzeugter Sozialist, der auch aus diesem Grund nicht in die Bundeswehr übergetreten ist. Natürlich setzte aber sofort im Herbts 1989 bei unserer ganzen Familie ein Umdenken ein, als viele Dinge auf den Tisch kamen, von denen man noch nichts wusste, bzw. die einem erst erklärt werden mussten. Das war ein Selbstreinigungseffekt, dem man sich stellen musste. In dieser Phase habe ich persönlich sehr viel reflektiert, was meine Kindheit und meine Gegenwart anbetraf, und ich bilde mir deswegen auch ein, das ich mir weitaus mehr Gedanken gemacht habe als 90% der Bevölkerung, vor allem in Westdeutschland, da es für Letztere ja nicht dringend notwendig war.

Heute verbleibt von der damaligen Ideologie eigentlich nur noch die Tatsache, das man eine gerechtere Welt schaffen will, so naiv wie sich das immernoch anhört. Aber es gibt ja nun auch noch mehr als genug zu kritisieren in der heutigen Gesellschaft, sowohl in Deutschland als auch was die internationalen Beziehungen betrifft.  

14.08.07 10:54
1

578 Postings, 7218 Tage tommmGurke,

die Frage drängt sich mir bei fast jedem Politiker auf......  

14.08.07 10:55
15

25589 Postings, 6358 Tage gruenelinieDie wird total überschätzt.

Am Anfang war`s noch lustig, ne hübsche und scheinbürgerliche Vertreterin der Einheitsdenker-Partei zu sehen. Mittlerweile langweilen ihre Sprachhülsen, und weiterentwickelt hat se sich mutmaßlich auch nicht.  

14.08.07 11:01
3

1857 Postings, 6301 Tage HagenstroemIch finde auch, die Linken haben eine Chance

verdient.

Das ist so wie Aktiengewinne für alle. Zwar unlogisch, aber in höchstem Maße erstrebenswert.

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Ich möchte eure Sterne nicht. Gebt sie den Bedürftigen.  

14.08.07 11:19
10

6506 Postings, 8326 Tage BankerslastTrauriges Kapitel

Der 13. August 1961 bleibt einer der schwärzesten Tage in der deutschen Geschichte. Eine Regierung, die vorgab, ein besseres Deutschland zu schaffen und die sich selber mit den Attributen frei und demokratisch schmückte, hatte schon nach kurzer Zeit so abgewirtschaftet, dass sie ihr Volk in Geiselhaft nehmen musste. Deutsche, die vom einen Teil Deutschlands in den anderen Teil fliehen wollten, galten als Verräter und wurden gnadenlos bestraft, ihr Leben war nichts wert, der Einsatz der Schusswaffe an der Grenze stand dabei von Anfang an außer Frage. Bis 1989 zog sich eine lange Blutspur durch die traurige Geschichte der DDR.

Leider hat sich vor kurzem eine "rote Brut" verbündet und versucht Geschichte neu zu schreiben. Hoffentlich bleibts bei einem Versuch. Daher, wehret den Anfängen.  

14.08.07 11:20
3

16763 Postings, 8318 Tage ThomastradamusDanke Katjuscha,

sehr interessant. Ich hatte - obwohl selbst im Westen - Verwandtschaft in der Stasi, wie sich später herausstellte. Und die Tatsache, dass sich ein derartiges Regime nur mit solchen Mitteln (Zwang in allen Ebenen, auch wenn's manch einer vielleicht nicht so wahr genommen hat) halten kann, halte ich für verachtungswürdig. Meines Wissens gibt es kein sozialistisches System, das anders funktioniert.

Daher halte ich es für einen krassen Widerspruch, diese propagierte Gerechtigkeit mit dem Sozialismus unter einen Hut stecken zu wollen. Ist es denn z.B. gerecht, der Regierungspartei angehören zu müssen um das zu tun, was man gerne möchte? Ist es gerecht, andere Leute zu diffamieren und deren Leben zu zerstören, wenn sie eine andere Meinung als die der Partei haben? Ist es gerecht(er), wenn alle wenig haben, statt die Chance zu gewähren, sich etwas zu erarbeiten? Ist es gerecht, jemanden, der damit nicht klar kommt, an der Grenze zu erschießen (um wieder beim Ausgangsthema zu sein)?

Ich halte dies für viel weniger gerecht und daher lehne ich die theoretische gleichmacherische Gesellschaft wie sie die Linke gerne hätte, und die nur unter Zwang funktionieren kann, von Grund auf ab. Allerdings ohne zu behaupten, dass hier alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Aber hier hat man es zu einem gewissen Grad zumindest selbst in der Hand, und kann selbst entscheiden - mit allen Konsequenzen wohlgemerkt.

So gesehen vermutlich das geringere Übel.

Gruß,
T.  

14.08.07 11:36
1

110176 Postings, 8842 Tage Katjuscha@Thomastradamus

Ich glaub du verwechselst ein wenig, den real existierenden Sozialismus, der ja auf dem Stalinismus und den Folgen des 2.Weltkriegs aufgebaut wurde, mit der Theorie des Sozialismus.

Es stimmt das bestimmte Theorien über die klassenlose Geselschaft auch heute nicht mehr realistisch oder irgendwie sinnvoll sind. Das hat auch das "Experiment" des real existierenden Sozialismus bereits gezeigt. Es ist daher richtig, wenn man diese Theorien als falsch tituliert.

Ich halte aber auch nichts davon, den demokratischen Sozialismus von vornherein als Hirngespinst zu bezeichnen, der nicht realisiserbar ist. Dieser Zwang, den du ansprichst, was die Mitgleidschaft in einer Partei anbetrifft, ist doch kein Dogma, sondern es war halt in der DDR so. Es hätte lediglich einer halbwegs normalen Führungselite gebraucht, um diese Vorschrift abzuschaffen. Genauso widersprachen ja die Privilegien der Bonzen in ihrer Waldsiedlung Wandlitz genauso demsozialistischen Ideal wie der Umgang mit Regimekritikern oder der Umgang mit ausländischen Mitbürgern, der von staatlicher Seite zwar immer propagiert wurde, aber auch nicht gerade angenehm war.
Das sind aber alles Dinge, die man in der DDR hätte ändern können. Das hat nichts mit der sozialistischen Theorie zu tun.

Was natürlich stärker hinterfragt werden muss, ist das wirtschaftliche System. Ist eine Wirtschaft frei von Privatvermögen und Wettbewerb überhaupt lebensfähig? Hier liegt m.E. auch die Krux bei der ganzen Sache. Denn was hat denn zur Massenflucht der 50iger Jahre geführt? Es war nicht etwas die fehlende Freiheit, sondern die schlechte wirtschaftliche Lage und der damit verbundenen Abgang wichtiger Arbeitskräfte in den Westen. Die Mauer und die Zäune an der innerdeutschen Grenze sind eine direkte Folge davon. Man kann ja auch nicht einfach sagen, die Mauer war ein unnützes und menschenverachtendes Bauwerk. Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich will nur die Ursachen analysieren, und keineswegs die Mauer rechtfertigen, aber das die Mauer gebaut wurde, hätte eigentlich nach diesem Arbeitskräfteschwund (spichwörtliches ausbluten der DDR) niemanden überraschen können. Anders wusste sich dieses Regime einfach nicht mehr zu helfen.

Will damit nur sagen, das viele poltische Fehlentwicklungen der Zeit nach Stalin vermieden worden wären, wenn das wirtschaftliche System des Sozialismus Zukunft gehabt hätte. Und deswegen sind meiner Meinung nach alle zukünftigen Theorien von einer besseren Gesellschaft (man muss es ja nicht Sozialismus nennen) abhängig davon, ob es wirtschaftlich Sinn macht.

Auch da gab es aber durchaus in der DDR Grauzonen. Man hättemit etwas Willen in den SED-Gremien durchaus mehr Privatinitiative zulassen könne, ohne gleich das System als ganzes in Frage zu stellen. Nur scheiterte das oft an Bürokraten bereits in den unteren und mittleren Gremien des Staates und der Partei.

Ich würde dir mal den Film "Spur der Steine" empfehlen! Es kann sein, das du ihn als Wessi nicht so gut verstehst, aber er zeigt für mich den Alltag in der DDR sehr schön. Und da er nebenbei auch sehr humorvoll ist und ne Liebesgeschichte dabei ist, kann man den Film super als abendliche Familienunterhaltung "tarnen". Ist für mich aber der beste Film zu dem ganzen Thema DDR.  

14.08.07 11:41
2

16763 Postings, 8318 Tage ThomastradamusWas soll ein "demokratischer Sozialismus" sein?

Kannst Du mir hierzu vielleicht bitte ein paar Stichpunkte liefern?

Vielen Dank,
T.  

14.08.07 11:47

1857 Postings, 6301 Tage HagenstroemDie Aussage, den Wunsch nach einer besseren

Gesellschaft nicht (unbedingt) als Sozialismus bezeichnen zu wollen, finde ich nicht schlecht. Nur weshalb sieht man sich dann veranlasst "Die Linke" zu verteidigen?

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Ich möchte eure Sterne nicht. Gebt sie den Bedürftigen.  

14.08.07 11:56

110176 Postings, 8842 Tage KatjuschaHagenstroem, ich habe nicht Die Linke pauschal

verteidigt, sondern mich dagegen gewehrt, das Ex-DDR-Bürger, die heute der Linken angehören, sofort als SED-Bonzen tituliert werden, die das Regime gestützt haben. Und vor allem kann es nicht sein, das man diesen Leuten nicht zugesteht, lediglich heute etwas positives verändern zu wollen. Ob sie das mit ihren politischen Meinungen auf die richtige Art und Weise tun, ist doch eine normale Diskussion innnerhalb dieser Demokratie. Genauso wie die Linke einige Dinge anbietet, die ich nicht nachvollziehen kann, gibts mindestens genauso viele Dinge, die ich von Seiten der CDU nicht nachvollziehen kann. Das gehört alles ins demokratische Spektrum, wozu eine rassitische und auslönderfeindliche Politik der NPD übrigens nicht gehört. Für mich ist Rassismus und Faschismus immernoch ein Verbrechen und keine Meinung.


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14.08.07 11:59
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2819 Postings, 8944 Tage NoTax# 70; Der Demokratische Sozialismus ist

eine politische Zielvorstellung, die Demokratie und Sozialismus als untrennbare Einheit betrachtet oder vereinen will. Sie wurde seit der russischen Oktoberrevolution 1917 formuliert, um die Sozialdemokratie der von Lenin vertretenen Auffassung von Sozialismus als einer Diktatur des Proletariats gegenüberzustellen. Sie wurde von verschiedenen Gruppen, Parteien und Staaten in Anspruch genommen. Seit 1945 wird der Begriff besonders außerhalb Deutschlands oft als Dritter Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus aufgefasst.

http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratischer_Sozialismus
 

14.08.07 12:14
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110176 Postings, 8842 Tage KatjuschaThomastradamus

Ein Anfang wäre zum Beispiel, die Macht heutiger Quasi-Monopole wieder zurückzudrängen. Heutzutage haben oftmals wenige Konzerne die Marktmacht über ganze Branchen. Da gibt es eher zu wenig Wettbewerb. Das ganze Thema Hedgefonds, auch wenn ich nicht von Heuschrecken sprechen würde, sehe ich durchaus als Problem. Es kann nicht sein, das ehemals auch dem Arbeitnehmer verpflichtete Konzerne heute zu 50% den Hedgefonds gehören. Da müssen mehr Regularien her, und das betrifft auch (und da wären wir beim Sozialismus) die Privatisierung ehemals staatlicher Betriebe, die ich für unsinnig halte. Ich muss auch Branchen geben, die in staatlicher Kontrolle sind. Dazu zähle ich mit weitem Abstand das Gesundheitssystem. Es ist einfach nicht normal, das ich für einen Zahnarztbesuch 10000ende von Euro bezahlen muss. Und das obwohl ich mein leben lang in die Krankenkassen eingezahlt habe. Das betrifft auch noch andere Probleme im Gesundheitssektir, aber ich will mal nicht zu weit ausholen.
Um aufs Thema zurückzukommen. Ich halte ehrlich gesagt eine gewisse Form der Planwirtschaft aber mit weiten Freiheiten für kleinere Betriebe für durchaus möglich.

Was die Demokratie anbetrifft, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wieso du das für so unmöglich hälst. Muss sich denn ein sozialistisches System immer durch die Unterdrückung von Kritikern auszeichnen? Also ich sehe dafür keinen Grund. Ganz im Gegenteil, wenn der Sozialismus die persönlichen Freiheiten respektiert, solange sie nicht soweit gehen, die Staatsgewalt die Gewalt von Großkonzernen ablösen zu wollen, wüsste ich nicht, wieso der Staat gegen den Bürger repressiv werden sollte.

Was hätte denn in der DDR gegen mehr wirtschaftliche und politische Freiheit gesprochen? Eigentlich doch gar nichts. Nur hätte das eine natürlich ohne das andere nicht funktioniert. Und da die Wirtschaft nicht funktioniert hat, dachte die Führungselite man müsste sein Volk einsperren. Das hat zu neuen Protesten geführt, was wieder neue Repressalien nach sich zog. Die Leute um Mielke und Honecker hatten einfach zu viel Angst. Begründet sich vielleicht aus ihrer Biographie, aber das rechtfertigt es natürlich nicht.

Will jedenfalls sagen, das letztlich der Sozialismus ja nicht pauschal menschenfeindlich sein muss. Ob man nach der Defintion von Demokratie als Volksgewalt einen Sozialismus erreichen kann, ist natürlich schwer vorstellbar, da nunmal letztlich ein Organ vorhanden sein muss, das die Ausbildnung von Großkonzernen verbietet, und das schließt sich mit persönlicher Freiheit ja irgendwo aus, denn es wird immer Leute geben, die nach größtmöglichem Profit streben.



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14.08.07 12:15
1

5671 Postings, 6217 Tage LarsvomMarsDer Dritte Weg



Der Dissident Rudolf Bahro stellte in seinem Buch "Die Alternative" Überlegungen über einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und stalinistischem Sozialismus an.

,,,
Der Vorabdruck seines Buches Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus im westdeutschen Magazin Der Spiegel und die nachfolgende Verhaftung am 25. August 1977 machten Rudolf Bahro weltweit bekannt. Am 1. Februar 1978 engagierten sich zahlreiche Schriftsteller in einem Leserbrief an die Londoner Tageszeitung The Times für Bahros Freilassung. Unter ihnen waren Heinrich Böll, Graham Greene und Arthur Miller. Am 30. Juni 1978 wurde Bahro wegen ?landesverräterischer Sammlung von Nachrichten? und ?Geheimnisverrats? zu acht Jahren Freiheitsentzug verurteilt, was internationale Proteste und eine Solidaritätsbewegung auslöste. Bahro wurde mit der ?Carl-von-Ossietzky-Medaille? der Internationalen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet und zum Mitglied des schwedischen und des dänischen P.E.N.-Zentrums ernannt. 1979 erhielt Bahro den Londoner Isaac-Deutscher-Memorial-Preis. Im Oktober 1979 wurde er anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung der DDR amnestiert und in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Juristischer Verteidiger zu DDR-Zeiten war Gregor Gysi, mit dem Bahro bis zu seinem Tod befreundet blieb. Lawrence Krader nannte Bahro in seinem Beitrag über die ?asiatische Produktionsweise? ein ?Gewissen der Revolution, dessen Stärke die Wahrheit? sei.
...

aus wikipedia


Ministerium für außerplanetarische Angelegenheiten/
Außenkolonienkontaktdienst  

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