... interessiert mich eher der Stand in ein paar Monaten. Das jetztige Kurs-Geplänkel infolge des Innogy- und RWE-"Dramas" blende ich mal aus. Das schwingt sich wieder ein....
Bei Innogy ist die Sachlage die, dass die britische Tocher schon sein längerem erhebliche IT und EDV-Probleme hatte und damit massig fehlerhafte Abrechnungen erzeugte und damit zu erheblicher Kundenunzufriedenheit, was wiederum zu Kundenschwund führte. Und Kundenschwund führt logischerweise zu Gewinnrückgang. Das als solches ist zwar nicht schön, aber damit kann man umgehen. Solche Probleme kann ein Unternehmen lösen. Das hat nichts mit erneuerbarer Energie etc. zu tun, wenn die IT veraltet ist.
Bedenklich ist, dass Innogy noch vor gerade mal einem Monat an dem Ergebnisziel festhielt und dieses dann erst gestern revidierte. Dieses späte Eingeständnis, das war der eigentliche Fehler! Hier hätte Innogy vor einem Monat schon ehrlich sein müssen und transparent kommunizieren. Das hätte der Markt verstanden und eher akzeptiert, als bis zum letzten Moment "alles grün" vermelden ... die Wahrheit kommt doch irgendwann raus. Und dass bei sowas dann eine gewisse Unzufriedenheit herrscht ist nachvollziehbar, aber wesentlich schlimmer ist der damit einhergehende Vertrauensverlust. Als ob es vor 1 Monat nicht schon absehbar gewesen wäre, dass so ein starker Kundenverlust auch zu etwas niedrigerem Gewinn führen würde.
Das merkt man nun auch an den Analystenkommentaren, die nun Innogy (und in Mithaftung RWE) entsprechend in ihren Kurszielen senken.
Der britische Markt ist bekanntermaßen etwas schwierig, aber auch nicht unlösbar. Das gilt für alle Markteilnehmer. Weil auch in England wird Strom benötigt, heute, morgen und in Zukunt auch noch.
Für E.ON hat das Innogy-Drama in England langfristig vermutlich tendenziell eher Vorteile, denn die Kunden die bei Innogy abspringen, wenden sich zwangsläufig anderen hin, da kann dann E.ON auch wieder ein Stück vom Kuchen abgreifen.
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