""Das Management weiß, auf welchem Schatz es sitzt" Ausgerechnet Straub und ein weiteres SdK-Mitglied spielen eine wichtige Rolle in einem besonders eindrucksvollen Beispiel - dem Fall Nascacell Technologies. Beide gaben dem kleinen Münchner Unternehmen 2000 Risikokapital. Einer übernahm zeitweise den Aufsichtsratsvorsitz. Ende 2006 wurde die auf kleine Biomoleküle spezialisierte Firma in den unregulierten Markt der Frankfurter Börse einbezogen - ohne offiziellen Prospekt. Auffällig war, dass rund um diesen Termin eine Reihe geradezu euphorischer Kaufempfehlungen erschienen. Ein bundesweites Anlegermagazin jubelte: "Das Management weiß, auf welchem Schatz es sitzt." Es sei nun "die einmalige Chance, zu Schnäppchenpreisen an die Aktien zu kommen". Ebenso trommelten die beiden Börsenbriefe "International Stock Picker" und "Small Cap Scout" aus Zürich.
Das Handelsvolumen war damals erstaunlich hoch, doch die meisten Aktionäre hatten wenig Freude an dem Wert. Als im November 2006 endlich doch noch der Wertpapierprospekt erschien, wurde klar, dass etliche relevante Informationen nicht in den Berichten über die Aktie standen. Der Aktienkurs stürzte von 8 Euro am Tag der Erstnotiz auf zuletzt weniger als 1 Cent. Die BaFin erstattete wegen des Verdachts auf Kursmanipulation Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in München. Wer wie stark vom Börsengang profitierte, blieb bisher unklar. Die SdK selbst hat sich zu der Aktie nie öffentlich geäußert. Die Wohnungen des Mitarbeiters des Anlegermagazins und des Mitarbeiters der Börsenbriefe wurden vergangene Woche jedenfalls ebenfalls durchsucht."
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