Ganz offensichtlich war das Erreichen der 1,00 ?-Marke im Aktienkurs das Zünglein an der Waage. Hier war für das Management und den Aufsichtsrat der Pyramid AG sowie für den Großaktionär PVB anscheinend das Maß voll und der Punkt erreicht, endlich handeln zu müssen und ein Zeichen zu setzen. Es hat ziemlich lange gedauert, bis sich die Beteiligten gemäß der gestern veröffentlichten Mitteilung doch noch auf eine Verlängerung der im Januar 2024 ausgelaufenen Lock-Up-Frist bis 31. März 2025 verständigt haben. Mir ist inzwischen klar geworden, dass die Verzögerung nur rein taktische Gründe haben konnte.
Zunächst mal steht fest, dass die PVB Beteiligungs-GmbH & Co. KG bis auf weiteres sogenannter ?Ankeraktionär? bleibt.
Was der Vorstandssprecher A. Empl in der gestrigen Mitteilung jedoch geschickt versteckt hat ist die Tatsache, dass nur ca. 80 % der von den og. Beteiligten gehaltenen Aktien der neuen Lock-Up-Vereinbarung unterliegen. Das wollte er natürlich nicht explizit an die große Glocke hängen. Denn der Grund für den Zeitverzug der neuen Vereinbarung ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit, dass man zuvor der PVB Zeit und Gelegenheit geben wollte, bis zu 20% ihrer an der Pyramid AG gehaltenen Aktien zu verkaufen. Nur so ist der enorme Kursverfall der vergangenen Wochen zu erklären. Möglicherweise hat die PVB die Verkaufsoption für 20 % der Aktien intern zur Bedingung für einen erneuten Lock Up gemacht.
Vom Management bzw. dem Aufsichtsrat der Pyramid AG erfolgten bislang keine Verkäufe, denn andernfalls wäre das über die Pflichtmitteilungen bekannt geworden. Wer sonst als die PVB hätte also größere Mengen an Aktien verkaufen und den Kursverfall derart bewirken können? Damit ist auch die m.E. naive Behauptung von Cheops widerlegt, dass keiner der Großaktionäre am Verkaufen war. Das wird man spätestens dann sehen, wenn die namentliche Neugewichtung der Aktien der Pyramid AG unter Berücksichtigung der neuen Aktien nach dem Earn-out korrigiert wurde.
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