Was dem Bitcoin - im Gegensatz zu einer Religion, dem Gold oder dem Fiatgeld - noch fehlt ist ein starker Mythos. Ein solcher benötigt allerdings Zeit.
Menschen sind eher für Mythen als für Wissenschaft oder Tatsachen anfällig. Ist einmal ein Sachverhalt in den Hirnen der Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden, dann entwickelt sich alles rund um diesen Sachverhalt positiv. Nehmen wir (eine beliebige) Religion: Vor Hunderten bzw. Tausenden Jahren war es völlig unüblich, Dinge zu hinterfragen. Es war ziemlich leicht, irgendeine Religion zu etablieren. Hatte man es geschafft, der Menschheit nur einige religiöse Grundsätze ins Hirn zu hämmern, dann wurde die Religion quasi zum "Selbstläufer" - d.h., die Menschen setzten sich mit Leib und Leben für eine Sache ein, die sie nie hinterfragt oder die sie je verstanden hatten. Noch heute wirkt dieser Mythos auch auf Menschen, die all das hinterfragten und die verstanden haben, dass Religion nix mit exakter Wissenschaft zu tun hat. Betreten solche "Ungläubigen" zum Beispiel einen Dom, dann erschauern sie und fühlen sich angesichts der Weite der Gewölbe und angesichts des Prunkes um sie herum klein und sie passen sich ohne Murren den Gepflogenheiten der Religiösen für den Augenblick an: sie sind still. Sie sind echt beeindruckt. Ähnlich ist es mit dem Mythos Gold. Der ist Tausende Jahre alt und kaum einer kann sich ihm entziehen - auch wenn man sich immer wieder aufsagt, Gold hätte kaum einen echten Nutzen, die Förderung führe zu massiven Umweltproblemen, es sei unhandlich etc. Man schaut das Gold an - und voila: der Mythos wirkt.
Gelänge es, um die Kryptowährungen einen Mythos aufzubauen, dann wäre deren Verbreitung einfacher zu bewerkstelligen. Wir (die meisten Forenteilnehmer) sind Menschen, die selbst nicht viel auf Mythen geben sondern die Dinge immer genau hinterfragen und alles zu sezieren versuchen um möglichst viel an Wahrheit zu extrahieren. Die Masse der Menschen ist aber nicht so: die brauchen einen irgendeine Geschichte, die ihnen gefällt - dann handeln sie. Deswegen werden ja auch von der Politik so viele populistische Narrative in Umlauf gebracht, die Lieschen Müller (ohne, dass sie auch noch das eigne Hirn strapazieren muss) runter gehen wie Öl und die besagtes Lieschen sogar vom Sofa auf die Strasse bringen um für Sachen zu kämpfen, die (bei genauer Betrachtung der Dinge) ihren eignen Interessen direkt entgegengesetzt sind: sie wählt Parteien, die sie dann ausquetzschen, sie schliesst sich irgendwelche Bewegungen an, die letzlich zum Ziel haben, Lieschen per Steuern noch mehr zu schröpfen.....etc. Tolles Beispiel war letztens der "von oben" aufoktrouierte Greta-Hype (Plötzlich ist Ruhe eingezogen - der Hype hat vermutlich sein Ziel erreicht: der Masse das Einverständnis für Co2-Steuern abzupressen, die dann wohl nach der Europawahl implementiert werden).
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