spreche ich Dir mein aufrichtiges Bedauern aus; ein armer Tropf, der leider keine Ahnung hat. "Berater" gibt es in diesen Tagen palettenweise, aber Masse bedeutet eben nicht Klasse.
Wie ich schon mehrfach ausgeführt habe (zB. #7710, leider hast Du nicht mitgelesen), ist TUI denselben Schwierigkeiten ausgesetzt wie die allermeisten anderen Unternehmen: wer kauft in diesen Tagen schon ein neues Auto, oder ein Sportsakko; wer geht zum Physiotherapeuten, Zahnarzt oder Optiker; wer geht ins Konzert oder ins Hotel zum Essen? Ödnis, wohin man schaut.
Die Frage ist, wie man das überleben kann. Klar ist, dass das nur die Stärksten sind. TUI ist einer davon. Klar ist, dass bei TUI etwa ein halbes Jahr Umsatz und Gewinn wegbrechen, was aber zu einem Teil dadurch kompensiert wird, dass auch auf der Ausgabenseite erhebliche Einspareffekte zu erzielen sind. Ferner kann TUI den in diesem Jahr entstehenden Verlust durch Rücktrag in die letzten zwei Jahre mit entsprechender Steuergutschrift zumindest teilweise ausgleichen.
Außerdem steht TUI durch die Einbringung seiner Luxus-Linie Hapag Lloyd Cruises in das bestehende Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises ein vorteilhafter Deal ins Haus: Von der Kreuzfahrtlinie TUI Cruises, die je zur Hälfte TUI und Royal Caribbean gehört, erhält der Touristikriese rund 700 Millionen Euro. Schulden herausgerechnet, wird Hapag-Lloyd Cruises bei dem Geschäft mit 1,2 Milliarden Euro bewertet (Mitteilung TUI). Wie es heißt, rechnet CEO Joussen durch den Verkauf mit einem "erheblichen" Buchgewinn für den Konzern.
Berücksichtigt man jetzt noch den Buchwert von TUI, dürfte die Chance für die Anleger noch deutlich größer sein, als 2011: damals notierte die Aktie bei 3,20 Euro. Dreieinhalb Jahre später war der Kurs auf 17,50 Euro gestiegen. Das macht einen Zuwachs von 14,30 Euro bzw. knapp 450 %. Übrigens waren auch damals die Worte "Pleite" und "Übernahme" die meistbenutzten. Der Kurs hat aber alle als Schwätzer entlarvt.
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