Ich habe mir eben mal die Zeit genommen, in den Geschäftsbericht reinzuschauen. Bei der "Ertrags"-Lage reicht das Geld noch für zwei Jahre (12,4 Mio Eigenkapital und 5,7 Mio Verlust).
Mich wundert vor dem Hintergrund der desaströsen Ergebnisse und der dünnen Kapitaldecke, dass die Geschäftsleitung die Internationalisierung vorantreiben will. Das einzige, was in dieser Hinsicht Sinn ergäbe, wäre die Schaffung von Potenzialen, die den Aktienkurs heben und damit die Finanzierungsbedingungen verbessern oder ein anderes Unternehmen ein Übernahmeangebot unterbreitet. Ersteres ist aber eindeutig nicht der Fall und letzteres lässt bis dato auf sich warten.
Man sollte sich mit dem Geschäft auf Deutschland fokussieren und hier est mal in die Profitabilität kommen, um zu zeigen, dass das Geschäftsmodell tragbar ist. Dafür müssen deutlich zweistellige, besser dreistellige Millionenumsätze her. Wenn man das erreicht hat, dann würde man auch im Hinblick auf Auslizensierungen ausländischer Zulassungen in einem ganz anderen Licht dastehen. So schafft man riesige Potenziale und reitet Co.Don auf der Kostenseite in den Ruin, bevor die Potenziale überhaupt genutzt werden können.
So gut ich das Produkt finde und so überzeugt ich von den Verbesserungen in der Behandlung für kaputte Knie bin... ich sehe hier kein Gras mehr wachsen.
Aus dem Geschäftsbericht:
https://www.codon.de/investoren/geschaefts-und-zwischenberichte.html
"Gemäß der Budgetplanung für die nächsten 12 Monate geht der Vorstand zum Zeitpunkt der Berichtserstellung davon aus, dass ein zusätzlicher Kapitalbedarf von mindestens EUR 7,6 Mio. besteht. Zur Deckung des zusätzlichen Kapitalbedarfs hat der Vorstand mit Investoren und Kreditgebern verschiedene Finanzierungsszenarien entwickelt. Zum derzeitigen Stand, Ende August 2019, sind Gespräche mit verschiedenen Kapitalgebern sehr weit fortgeschritten, so dass der Vorstand fest davon ausgeht, Finanzmittel im Rahmen weiterer möglicher Kapitalmaßnahmen beschaffen zu können. Über den Inhalt der Verhandlungen haben die Parteien bis zum Erreichen des Pflichtveröffentlichungsstatus Stillschweigen vereinbart. Für den Fall, dass bei der CO.DON ein nicht durch eigene flüssige Mittel oder die geplante Kapitalmaßnahme gedeckter Liquiditätsbedarf entstehen sollte, hat der Vorstand bereits mit einem Investor Gespräche mit dem Ziel des Abschlusses einer Darlehensvereinbarung aufgenommen. Sollte es dem Vorstand nicht gelingen, geplante Kapitalmaßnahmen umzusetzen, wäre der Bestand des Unternehmens gefährdet. "
Wenn ich dann noch sehe, in welcher Größenordnung hier Kapital reingeholt wird, dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass die Geschäftsleitung nicht im geringsten den Ernst der Lage erkannt hat. Was will ich bei einer langfristig angelegten Internationalisierungsstrategie mit einer Kapitalerhöhung, die gerademal den Verlust eines Jahres deckt?
Co.Don holt sich knapp 6 Millionen Eurohttps://www.4investors.de/nachrichten/...?sektion=stock&ID=137761
Wenn dann auch noch 10 Mio Aktien angeboten waren, wie ich oben im Thread las, dann kann ich die Situation nur als dramatisch bezeichnen. Da will ja keiner mehr was von haben und dann wird es auch mit dem Vertrieb schwierig. Wer will eine Therapie einführen, die von einem Unternehmen angeboten wird, von dem ich nicht weiß, ob es in zwei oder drei Jahren noch exisitieren wird.
Hier muss ein Wunder her, sonst sehe ich schwarz - natürlich nur meine Meinung.
|