Der US-Finanzminister hat bei seinem Amtsantritt Senior-Vorzugsaktien im Wert von rund 120 Milliarden Dollar allein bei Fannie übernommen, deren Rechtmäßigkeit das Justizministerium bislang erfolgreich vor Gericht verteidigt hat. Seiner Meinung nach gehören die Firmen aber wieder in private Hände. Das geht aber nicht, solange diese Vorzugsaktien bestehen. Leider kann er diese Aktien nicht einfach annulieren. Das wäre Stand der Dinge jetzt Veruntreuung. Hensarling, Corker und Co. würden ihn fertig machen. Zum Glück treten all die Gegner von Mnuchins Plänen nicht mehr zur Wahl an. (-: Mnuchin kann diese Vorzugsaktien nur dann aufgeben, wenn er im Gegenzug etwas ähnlich Wertiges erhält. Das müssen nicht unbedingt 120 Millirden Dollar sein. Ein Schutz des Steuerzahlers wäre ebenfalls denkbar und sogar berechenbar, wenn auch schwierig berechenbar.
Aber Mnuchin kann es Fannie und Freddie gestatten, ihre Gewinne einzubehalten und somit den NWS beenden. Die Vorzugsaktien könnte er ja (vorerst) behalten. Schön, dass die FHFA gerade prüft, welche Kapitalanforderungen die zwei Firmen benötigen, wenn sie den Conservatorship verlassen sollten. Das wird noch dieses Jahr festgelegt.
Um die Senior-Vorzugsaktien zu eliminieren, braucht Mnuchin einen Plan, der vorsieht, den Steuerzahler dafür gerecht zu entschädigen. Das ist einfach: Denn der Warrant über 79,9% aller ausstehenden Stammaktien würde im Wert steigen, falls die Senior- Vorzugsaktien nicht mehr existieren sollten. Nach einer erfolgreichen Rekapitalisierung und Entlassung von Fannie wäre der Warrant mindestens 100 Milliarden wert. Wahrscheinlich würde ein Verkauf des Warrants, also nach Einlöung in über 4 Milliarden Stammaktien, bereits die "benötigten" 120 Milliarden Dollar einbringen. Zudem wäre der Steuerzahler nicht mehr "on the hook" und somit für zukünftige Verluste verantwortlich. Um dies zu gewährleisten, müsste allerdings ein Konzept her, dass eine zukünftige Pleite, die mit einer erneuten Staatsrettung einhergehen würde, möglichst vermieden wird. Daran arbeitet die FHFA seit nunmher 10 Jahren und hat einiges erreicht: neue Wertpapiere mit Risikoteilung mit dem privaten Sektor usw. Denn eines ist klar: Sollten Fannie und Freddie erhalten bleiben und würden wieder pleite gehen, müsste der Staat sie wieder retten, da sie "too big to fail" sind, oder wie wir sagen würden: systemrelevant. Aber wenn man genau hinschaut, sind es nicht die Firmen, die gerettet werden müssten, sondern der sekundäre Häusermarkt. Er ist einfach "too big to fail". Es spielt keine Rolle, ob es 2 oder 20 Firmen sind, die das Geschäft tätigen, da das Buisness zu sehr miteinander verstrickt ist und alle Beteiligen dieselben Risiken teilen. Die Duopolstellung von F+F hat sogar Vorteile: Der sekundäre Häusermarkt läßt sich einfacher regulieren und kontrollieren. Außerdem waren Fannie und Freddie zur Zeit der Krise der Fels in der Brandung des Häusermarktes. Klar, denn ihnen hat die Regulierungsbehörde strenger auf die Finger geschaut als den privaten Finanzunternehmen.
Das weiß Mnuchin natürlich auch. Und auch Hensarling, Corker un Konsorten: Alle wissen das, nur das Volk wurde belogen, um den mehrere Milliarden Dollar schweren Diebstahl an den Aktionären zu vertuschen und eigene Interessen zu verfolgen: Obamacare, persönlicher Wohlstand etc.
Daher sieht mein persönlicher Fahrplan wie folgt aus: - 21.12.2018: F+F dürfen ihre Gewinne einbehalten und rekapitalisieren. Denn meiner bescheidenen Berechnung zufolge kann Mnuchin sich bis Ende des Jahres noch auf die anfängliche in 2008 getroffene Vereinbarung zwischen der FHFA und dem Finanzministeriums berufen, welche eine Entschädigung von 10% auf das geliehene Geld in Form einer Dividende vorsah, welche dann 2012 durch den Net Worth Sweep abgelöst wurde, der eine 100% Dividende einführte. Das ist wirklich wichtig: Denn so kann er seine Hände in Unschuld waschen und behaupten, dass er die Aktionäre niemals beklaut habe. Zu Recht!
- Danach strebt Mnuchin eine überparteiliche Lösung zur Housing Finance Reform an, die aber nicht zu Stande kommen wird.
- Mitte kommenden Jahres wird Mnuchin seinen Rekapitalisierungs- und Entlassungsplan vorstellen, der neben dem Einbehalten der Gewinne auch eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer Stamm- und Vorzugsaktien vorsieht. Dabei wird er größten Wert darauf legen, dass unsere Stammaktien, von denen er dann ca. 4,7 Milliarden Stück besitzt, möglichst viel Wert erhalten werden. ((__:
- 01.01.2021: Fannie und Freddie verlassen den Conservatorship, bevor ein neuer Präsident andere Pläne schmieden kann. Möglicher Wert pro Stammaktie: 20$+
So, jetzt wisst ihr Bescheid. (-;
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