diese psychologisierende Deutung Deinerseits ja völlig an den tatsächlichen überall existenten Problemen dieser Massenzuwanderung vorbeigeht und abgesehen von dem Umstand, dass es dann auch genau jene tatsächlichen Probleme sind, aufgrund dessen die bisherige Zuwanderungspolitik der letzten Jahre auch von einer mittlerweile tatsächlich großen Mehrheit auch entsprechend kritisiert wird, ist die Figur, die Du da zeichnen möchtest, als solche bereits unplausibel.
Selbsthass gab es und gibt es immer in bestimmten Teilen in einer Gesellschaft, das ist soweit sicher richtig, man findet ihn z.B. bei vielen Radikalen jeglicher Couleur, bei erfolglosen Konformisten, weit mehr meist aber noch bei erfolglosen Nonkonformisten. Gerade bei den Punks findet man dieses Phänomen z.B. in einem durchaus überdurchschnittlichen Maße.
In seiner Projektion richtet er sich dann in der Regel allerdings kaum gegen irgendwelche nichtidentische Schwache, sondern vielmehr gegen jene Gruppen, zu denen sie selber eigentlich gerne gehören möchten, dies aber aus einem wie auch immer geartetem Unvermögen nicht gelingt. Es geht bei Selbsthass ja immer um eine Diskrepanz des gewünschten Selbstbildes zu dem tatsächlich wahrgenommenen Selbstbild. So richtet er sich dann z.B. in der Projektion gegen Eliten, Erfolgreiche und Begünstigte, gegen Spitzenschulen und Universitäten, gegen Bobos und Hipster, oder auch manchmal einfach gegen jene, die ein einfaches, unspektakuläres, bescheidenes aber zufriedenes und glückliches Leben führen. Er geht gegen das, was bereits durch seine Existenz als Diskrepanz zum eigenen Unvermögen den wahrgenommenen Selbstwert bedroht. Das was man gerne wäre oder hätte, aber nicht sein oder haben kann wird bei der Form einer narzistischen Abwehr gegen die darin empfundene Kränkung dann plötzlich gehasst.
Hass ist ohne irgendeine Form von enttäuschter Zugetanheit im Kern kaum denkbar.
So werden z.B. die in RTL-Sendungen als Deppen vorgeführten Freaks vielleicht von Belustigung, Fremdscham bis hin zu einer Art von Erleichterung, selber nicht so "assig" zu sein, alles Mögliche an Emotionen erzeugen, mit Sicherheit jedoch keinen Hass XD.
Eine Projektion von Selbsthass auf Schwache und Rechtlose wäre ein eher atypisches Phänomen. Was dort in Betracht käme wäre neben einer Form von Psychopathie, ein dysfunktionaler Umgang mit eigenen Selbstwertproblemen, sprich eine (vermeintliche) Erhöhung des eigenen Selbstwertes durch die Abwertung von anderen (mit denen man es machen kann) Der Prototyp wäre da z.B der Bullie auf dem Schulhof. Hier ginge es allerdings ja nicht um Hass. Zu ihren Opfern besteht in der Regel gar keine weitere emotionale Beziehung.
Was so alles an Kritik an der Massenzuwanderung in den Medien, aber auch hier vorgetragen wird, mag analytisch zutreffen oder auch in manchen Teilen nicht zutreffen (hatte im european vorhin z.B. gerade eine erstaunliche Milchmädchenrechnung über die Kosten gelesen) sie mag besser oder schlechter fundiert sein, sie mag eher durch objektive Fakten oder durch subjektive Erlebnisse und Befürchtungen getragen sein, sie mag politisch weiter links oder weiter rechts stehen, sie mag gelassen oder etwas überspannt erscheinen, sinnig oder unsinnig.... und man mag dem Ganzen ja auch selber gerne gegenüberstehen wie man möchte...Hass dürfte bei der allgemeinen Kritik mit Sicherheit jedoch keine Rolle spielen.
Diese Darstellung ist schlichtweg eine Diffamierung, die darauf abzielt, die tatsächlichen Probleme und Motive aus der Argumentation heraushalten zu können, ....also im Grunde nichts weiter als eine andere Spielart der Faschokeule, die natürlich nicht nur ebenso unsinnig ist, sondern natürlich auch als rhetorisches Mittel denselben Zweck bzw. dieselbe Funktion erfüllt, wie man es seit den 70ern gewohnt ist.
Wie Du dann oben allerdings ja bereits selber richtiger Weise konstatiert hast: So kommt man allerdings nicht wirklich weiter.....
..es sei denn natürlich, es ginge einem nur darum, instrumentell Propaganda zu betreiben. Dann sollte man allerdings veilleicht einmal seine eigenen Zwecke und Motive hinterfragen.
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