..und genau auf solche langfristigen Zeiträume und Wirkungszusamnenhänge zielt seine Politik auch gerade ab ;-)
Das wäre dann auch gerade der Clou. Es geht hier nicht etwa darum, kurzfristige Konjunkturerfolge zu initiieren sondern um einen langfristigen Umbau ihres Wirtschaftssystems, einer Reindustrialisierung der USA, um einen neuen langanhaltenden neuen Wirtschaftszyklus, für den hier in dieser Präsidentschaft die Weichen gestellt werden sollen.
Ob es gelingt ist natürlich eine andere Frage. Einige Aussichten dafür erscheinen allerdings zumindest gegeben.
Das gegeifere der Medien, Lemminge und vieler anderer Linker erscheint dabei in Teilen in meinen Augen sogar schriller als Trump selbst, der damit im übrigen in auffälliger Weise kokettiert und dabei spieltheoretisch weitaus vernünftiger sein könnte, als den Anschein haben mag.
Es lohnt sich übrigens, sich auch mal ältere Reden von ihm bei YouTube anzuschauen. Einerseits sieht man dabei, dass er in der Sache mit seinen Aussagen äußerst konsistent ist. (Wer behauptet, dass man bei ihm keine echten Konzepte finden könnte, ist schlecht informiert) Zum anderen staunt man aber über den ruhigen und besonnenen Tonfall, den man aus dem Wahlkampf und bis dahin auch während der ersten Zeit seiner Präsidentschaft so gar nicht kennt. XD
Die vermeintliche Unverechenbarkeit und Irrationalität scheint mir eher das Kalkül eines guten Pokerspielers und Verhandlungsprofis als wirklich authentisch zu sein.
Dass man sich nicht hundertprozentig sicher sein kann, obwohl man es in professionelleren Kreisen selbstverständlich antizipiert, ist gerade der Grund, weshalb es so gut funktioniert. Aufgrund der Restunsicherheit würde man in Verhandlungen trotz allem bestimmte Konfrontationen lieber vermeiden.
Die üblichen spieltheoretischen Modelle für Konfrontationssituationen funktionieren nur, solange man von einem rationalen Gegenüber ausgehen kann. Wenn dies nicht der Fall ist, ist es in der Regel klüger, der Konfrontation auszuweichen bzw. zumindest mit erheblichen Risiken behaftet, dies nicht zu tun.
Die Madman Karte zu spielen bzw. ein gewisses Maß an zur Schau getragener Unberechbarkeit ist daher in der Regel ein guter Trick, wenn es einem denn gelingt, dies auch hinreichend glaubhaft zu machen.
Trump hätte vieles, was er nun in den ersten Tagen seiner Amtszeit auf den Wege gebracht hat auch wesentlich diplomatischer und weniger provokativ in der Kommunikation angehen können. Es lag ihm aber offenbar gerade besonders daran, für allgemeine Verständnislosigkeit zu sorgen und Porzellan zu zerschlägen.
Wenn man nicht wirklich an seinem Geisteszustand zweifeln möchte (und daran gibt es an sich wenig Anlass, wenn man sich mal frühere Interviews zu Gemüte führt) dann lassen sich gewisse Dinge m.E. nur spieltheoretisch wirklich erklären.
Und was kann man da nun am besten tun? Cool und unbeeindruckt bleiben und besonnen seine eigenen Interessen mit ihm in einer Weise verhandeln, bei der jeder der Verhandlungspartner am Ende besser gestellt ist, wenn der Deal zu Stande kommt, als wenn man darauf verzichtete.
Wobei man leider ein wenig den Eindruck gewinnt, dass es sich bei Verhandlungstaktik eher um eine angelsächsische Stärke handelt....
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