nahpets: #11615 Dividendenaktien haben ja eigentlich fast alle das Problem, das irgendwas faul ist. Nur so kommt es ja zu einer hohen Dividendenrendite .============================
Na ja, dem pauschalen Vorwurf würde ich widersprechen, da es sich nicht mit der Realität deckt. Gibt genug Firmen die starke Dividenden haben und über einen langen Zeitraum auch noch solide performen. Würde ja sonst umgekehrt bedeuten, daß Aktien mit geringer oder garkeiner DiviRendite quasi alle dann stets super sind und es da keine Probleme geben kann. Und was bedeutet bei dir "faul"? Es gibt Growth und Value Aktien. Bei Letzteren ist eben die Dividende mehr im Vordergund bei den Investoren (meistens Vermögensverwalter die mit den guten Divis eine sichere Basis haben wollen als Sockel) , dafür ist das Wachstum meist auch gemächlicher (meistens Folge einer gewissen Reife/Größe der Industrie). So werden am Ende aus Growthwerten über die Stecke auch meistens am Ende Valuewerte, da irgendwann die Sättigung kommt. Wer also hohe DiviRenditen hat, bei dem ist nichts deswegen gleich automatisch faul, sondern es werden eben große Cashmengen/FCF jährlich relativ zuverlässig generiert und hohe Ausschüttungsquoten betrieben. Entscheident ist doch, ob zur Steigerung von Dividenden auch die Ausschüttungsquoten gesteigert werden müssen oder ob die relativ konstant bleiben, d.h. Dividendensteigerungen auch wirklich durch wachsenden Gewinn erfolgen. Im übrigen würde ich mich auch nicht an der relativen Größe "Dividendenrendite" so verbeißen, sondern die absolute Größe im Auge behalten. Denn wenn du z.B. eine Aktie jetzt kaufst und die würde die Divi stets gleich belassen, dann müßtest du dich ja freuen, wenn der Aktienkurs fällt, weil dann deine DiviRendite dort stetig steigt. Dummerweise bekommst du aber absolut gesehen nicht mehr Geld ausgeschüttet und dein Depotwert sinkt. Wichtig ist auch wie das absolute Wachstum der Dividende über die Zeit ist ( => http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/...sen-a-1181221-3.html ) bzw. wie die Kontinuität ist, d.h. wie nachhaltig. Wenn man sich Freenet anschaut, dann ist das Kriterium seit Jahren voll erfüllt, da die Dividende nicht einknickt, sondern tendenziell stetig steigend bis gleichbleibend war. Und momentan ist FNT wieder auf dem Weg den nötigen FCF zu erwirtschaften, um das weiter zu schaffen. Momentan ist die FCF Prognose für 2018 so, da sie ungefähr da liegt wo sie auch im letzten Jahr war. Da der FCF die Maßgröße für die Divi ist bei FNT, dürfte bei gleichbleibender Ausschüttungsquote die nächste Divi dann wohl konstant hoch bleiben anstatt weiter zu steigen. Entscheidenter ist aber natürlich was passiert die nächsten 5 -10 Jahre anstatt 5 Cent mehr oder weniger bei der nächsten Divi. Da muß sich jeder selber überlegen wie er die Zukäufe und das "alte" Geschäft" einschätzt.
Und natürlich gibt es auch Aktien die mehr und andere die weniger zyklisch sind und daher in gewissen Konjunkturphasen viele Unternehmen höhere Dividenden aussschütten können als in schwächeren Konjukturphasen. Das hat aber auch nichts mit "faul" zu tun, sondern ist extern bedingt und man profitiert dafür eben in guten Phasen überproportional. Das ist eben Börse und das seit einer Ewigkeit. Wer damit nicht leben kann muß eben auf andere Assetklassen ausweichen. Muß man sich eben immer überlegen wo man im Zyklus steht, wenn man eine Aktie kauft. Freenet oder Mobilfunkprovider würde ich da mal als wenig zyklisch ansehen, da die Leute sicherlich das Smartphone nicht abschaffen oder weniger mobil surfen, wenn das Wirtschaftswachstum des BIP mal 1% fällt. Der deutsche Mobilfunkmarkt ist halt schon deutlich gesättigt, aber zuverlässig. Von daher wird es bei FNT weder große Gewinnsprünge nach oben oder größere Schläge nach hinten geben bezogen auf das große Kerngeschäft Mobilfunkprovider. Die Frage ist halt was der ganze (i.d.R. fremdfinanzierte) zugekaufte "Zirkus" bringen wird den Vilanek parallel seit ca. 2 Jahren aufzieht und wo bislang kaum überzeugende Synergien entstanden sind und alles eher wie ein Gemischtwarenladen aussieht, wo es bei solchen Gebilden an der Börse dann gerne einen Konglomeratsabschlag ( https://de.wikipedia.org/wiki/Konglomeratsabschlag) gibt ( was dann oftmals aktivistische Investoren anzieht, wie z.B. bei Thyssen jetzt wieder, weil die SOTP klar freigelegt mehr Wert der Aktie geben würden)
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