Inder Mittal will Arcelor kaufen

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27.01.06 11:18
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95441 Postings, 8523 Tage Happy EndInder Mittal will Arcelor kaufen

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MILLIARDEN-GEBOT

Inder Mittal will Europas größten Stahlkonzern kaufen

In der Stahlbranche steht eine Übernahmeschlacht der Superlative bevor: Der indische Konzern Mittal will für 18,6 Milliarden Euro den französisch-luxemburgischen Konkurrenten Arcelor kaufen.

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27.01.06 11:30
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95441 Postings, 8523 Tage Happy EndEuropas größter Stahlkonzern vor dem Verkauf?

Inder Mittal will Europas größten Stahlkonzern kaufen

In der Stahlbranche steht eine Übernahmeschlacht der Superlative bevor: Der Stahlkonzern des indischen Milliardärs Lakshmi Mittal will für 18,6 Milliarden Euro den französisch-luxemburgischen Konkurrenten Arcelor kaufen.

Amsterdam - Schon am Morgen sorgten die ersten Gerüchte für Unruhe an den Weltbörsen: Die Aktien von Arcelor und Mittal Steel wurden vom Handel ausgesetzt. Da ahnten die Märkte bereits, dass Laksmi Mittal, nach Bill Gates und Warren Buffet der drittreichste Mann der Welt, einen neuen Coup plante.

Die Bestätigung kam am späten Vormittag: Mittal Steel bietet 18,6 Millarden Euro für Arcelor. Schon heute ist Mittal Steel der größte Stahlkonzern der Welt, Arcelor die Nummer zwei. Glückt das gewagte Übernahmemanöver, entstünde ein neuer Gigant der Branche.

Mittal will außerdem das kanadische Stahlunternehmen Dofasco an ThyssenKrupp weiterverkaufen. Erst in dieser Woche hatte ThyssenKrupp eine erbitterte Übernahmeschlacht um Dofasco verloren - stattdessen ging der kanadische Konzern an Arcelor.

Arcelor wollte das Übernahmeangebot zunächst nicht kommentieren. ThyssenKrupp kündigte eine Stellungnahme an.

Lakshmi Mittals privates Vermögen wird auf rund 25 Milliarden Dollar geschätzt. Der gebürtige Inder, der einen Wohnsitz in London unterhält, hatte sich bisher darauf spezialisiert, marode Stahlhütten in Osteuropa und in Entwicklungsländern zu kaufen. Diese Unternehmen, die sonst niemand erwerben wollte, sanierte Mittal und steigerte damit ihren Wert.  

27.01.06 11:33
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61594 Postings, 7506 Tage lassmichreinHändler bezweifeln Fusion

'Stahlproduktion
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Stahlproduktion (Foto: dpa)
27. Januar 2006

Spekulation über "Megadeal" in Stahlbranche

Nach der Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Dofasco durch den Luxemburger Arcelor-Konzern steht die Branche womöglich schon wieder vor einer großen Transaktion: In Branchenkreisen wird über eine Fusion von Arcelor mit dem weltweit größten Stahlkonzern Mittal spekuliert. Arcelor ist die Nummer zwei.

Die Aktien der beiden Unternehmen wurden am Freitagvormittag vom Börsenhandel ausgesetzt, wie der Börsenbetreiber Euronext in Amsterdam bekannt gab. Eine wichtige Ankündigung von beiden Unternehmen werde erwartet, teilte Euronext mit. Am Rande der Hauptversammlung von ThyssenKrupp in Bochum hieß es, es werde über eine Fusion der beiden Stahlriesen spekuliert. Eine Mitteilung werde gegen 11.30 Uhr erwartet.

Händler bezweifeln Fusion

Am Pariser Aktienmarkt zeigten sich Händler allerdings skeptisch. Eine Fusion von Arcelor und Mittal erscheine angesicht der hohen Marktanteile beider Unternehmen unwahrscheinlich, sagte ein Händler. In London sagte ein Händler, derzeit kursiere eine Vielzahl von Gerüchten. Eines sei ein gemeinsames Gebot von Arcelor und Mittal für den Konkurrenten Corus.

Er halte es für wahrscheinlicher, dass Arcelor einige Unternehmensteile aus der Dofasco-Übernahme an Mittal weiterverkaufe, sagte der Händler weiter. Ein Sprecherin von Corus hatte einen Kommentar zu den Spekulationen abgelehnt.

Am späten Vormittag lagen die Aktien von ThyssenKrupp mit sieben Prozent im Plus. Neben positiven Zahlen und Prognosen nannte Aktienexperte Fidel Helmer von Bankhaus Hauck & Aufhäuser die Spekulationen um den "Megadeal" der beiden Branchengrößen als Grund: "ThyssenKrupp könnte dann Dofasco übernehmen", sagte Helmer der Netzeitung.

"Die Aussetzung vom Handel der großen Stahlwerte Arcelor und Mittal Steel schüren natürlich die Gerüchte um mögliche Übernahmen", kommentierte auch ein Analyst. Allerdings sei die Reaktion des Marktes etwas übertrieben. Er verwies auf die positiven Zahlen und den sehr guten Ausblick von ThyssenKrupp.

(N24.de, Netzeitung)

<!--nachrichtentext ende -->

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27.01.06 12:37

234 Postings, 7209 Tage KralleTauschen oder nicht

das ist hier die Frage. Das Angebot steht, man kann es annehmen oder nicht. Die Arcelor-Aktie macht jetzt einen Satz nach oben, aber was macht die Mittal-Steel Aktie? Was denkt Ihr drüber?

Gruss, Kralle  

27.01.06 13:02

1302 Postings, 6720 Tage AktienwolfHurra Inflation ?

Da die Energiepreise nicht herunter kommen wollen (entgegen meinen Annahmen) und der Kaufpreis für Arcelor nur dann wieder rein kommt, wenn der Stahlpreis hoch bleibt bzw. höher wird, ist eine höhere Inflation schon vorprogrammiert.
Nun frage ich mich, wer profitiert von den höheren Zinsen, die dann zu zahlen sind?

 

27.01.06 14:59
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95441 Postings, 8523 Tage Happy EndIndiens Metall-Mogul wagt den großen Coup

SPIEGEL ONLINE - 27. Januar 2006, 14:31
URL: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,397579,00.html

Stahlgigant Mittal
 
Indiens Metall-Mogul wagt den großen Coup

Mit dem feindlichen Übernahmeangebot für den Konkurrenten Arcelor erschüttert der Stahlmagnat Lakshmi Mittal die Branche. Dass der superreiche Inder einen europäischen Konzern mit 94.000 Mitarbeitern kaufen will, dürfte auch politische Sorgen wecken.

Hamburg - Lakshmi Mittal vielseitige Interessen zu unterstellen, ginge zu weit. Smalltalk über Kunst oder Sport gehört nicht zu seinen Talenten. "Er redet nur über Stahl", spottete einmal ein Wettbewerber. Selbst am Wochenende gönnt sich der gebürtige Inder mit Wohnsitz in London fast keine Zerstreuung. "Lakshmis Vorstellung von Spaß ist es, am Samstag eine Stahlhütte zu besuchen", sagte einmal der US-Investor Wilbur Ross.

REUTERSStahlfan Mittal: "Sehe Dinge, die andere nicht wahrnehmen"
Da mag man böse von Verbissenheit reden - doch dank dieser Konzentration aufs Geschäftliche hat es Mittal geschafft, nach oben zu kommen. Bis ganz nach oben sogar. Gemessen an der Rohstahlproduktion war Mittal Steel 2004 mit 66 Millionen Tonnen die Nummer eins. Auf Rang zwei folgte Arcelor mit rund 53 Millionen Tonnen.

Diese Reihenfolge gehört möglicherweise bald der Vergangenheit an. Mittal legte heute ein Übernahmeangebot für Arcelor vor. Sollte der Coup gelingen, besäße der Konzern eine gewaltige Marktmacht. Gemessen an der Produktion würde Mittal mit seinem vom Rotterdam aus geführten Unternehmen soviel Rohstahl herstellen wie die drei nächstengrößeren Konkurrenten Nippon Steel, JFE und Posco zusammen.

Vorher muss sich Mittal allerdings auf eine heftige Übernahmeschlacht gefasst machen: In einem Telefonat mit Mittal soll Arcelor-Chef Guy Dollé deutlich gemacht haben, dass er dem Übernahmeplan bisher negativ gegenübersteht. Eine feindliche Übernahme von Arcelor dürfte auch bei den Regierungen in Paris, Madrid, Luxemburg und anderen Hauptstädten Europas für Gesprächsstoff sorgen. Immerhin beschäftigt der französisch-luxemburgisch-spanische Konzern insgesamt 94.000 Mitarbeiter.

Drittreichster Mensch der Welt

Wer ist der Mann, der das weltweite Stahlgeschäft in seinen Grundfesten erschüttert? Den gebotenen Preis für Arcelor in Höhe von rund 22 Milliarden US-Dollar könnte Mittal - theoretisch - aus seiner Privatschatulle begleichen. Der "Radscha des Stahl", schätzt die Zeitschrift "Forbes", hat inzwischen ein Privatvermögen von 25 Milliarden Dollar angehäuft. Damit ist der 55-Jährige die drittreichste Person auf dem Planeten hinter Microsoft-Gründer Bill Gates und dem US-Investor Warren Buffett.

Dieser Reichtum weckt Neid und hat Mittal zum Ziel für die beißwütigen Boulevardblätter am Wohnsitz London gemacht. Als Tony Blair einmal in Mittals Sinne bei der rumänischen Regierung intervenierte, witterten die Zeitungen Korruption - der Stahl-Mann hatte zuvor 125.000 Pfund an die Labour-Partei gespendet. Und als Mittal zwei Jahre später für angeblich 55 Millionen Dollar tagelang die Hochzeit seiner Tochter Vanisha zelebrierte und eigens Kylie Minogue zum Gesangsauftritt einflog, fand der "Daily Mirror" eine knappe Headline in Fettschrift: "Obszön".

Arcelor-Stahlwerk (in Frankreich): Beben in der Branche
DPAArcelor-Stahlwerk (in Frankreich): Beben in der Branche
Zugleich gibt es Kritik an Mittals egozentrischem Führungsstil: Analysten warfen ihm in der Vergangenheit vor, als CEO vor allem im eigenen Sinne zu agieren und die Rechte der anderen Aktionäre nicht zu beachten. Immerhin zwölf Prozent von Mittal Steel sind nicht mehr im Familienbesitz. Selbst seine Anhänger finden es deshalb befremdlich, dass Mittal seine 24-jährige Tochter in den Aufsichtsrat berufen hat - von "unanhängiger" Kontrolle kann da wohl keine Rede sein. Hauptgeschäftsführer und Finanzvorstand des Stahlkonzerns ist Mittals Sohn Aditya. Der Junior wird früh auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet.

Das hat Tradition. Schon als Lakshmi Mittal selbst 20 war, beauftragte ihn der Vater, den Börsengang der Familienfirma zu leiten - damals war sie ein fünftrangiger Stahlkocher mit Sitz in Kalkutta. "Ich wusste nicht einmal, was ein IPO ist", erzählte Mittal später in einem Interview. "Ich fing an, mit den Bankern zu reden. Sie lachten mich aus." Der Ratschlag des Vaters lautete da: "Geh zurück und sag ihnen, dass du es ernst meinst."

Aufstieg zum Stahlgiganten

Wirklich ernst wurde es Mitte der neunziger Jahre: Mittal, inzwischen CEO und Chairman der Firma, begann eine globale Einkaufstour, wie die national zersplitterte Stahlwelt sie noch nicht erlebt hatte. In Kasachstan und Trinidad, in Polen und Algerien kaufte er ein Sammelsurium scheinbar verrotteter Werke zusammen. Westliche Konkurrenten erklärten ihn für übergeschnappt: Sie sahen nur Zerfall, Korruption, Ineffizienz. Mittal aber entsandte Notfall-Teams indischer Sanierer in die maroden Werke, kappte Stellen, sparte Kosten, steigerte die Produktion - bis die Altanlagen Gewinne schrieben. Nicht ohne Stolz sagt er: "Ich sehe Dinge, die andere nicht wahrnehmen."

DDPTop-Liga der Stahlkocher: Turbulenzen an der Spitze
Seit Dezember 2004, als er für vier Milliarden Dollar den US-Konkurrenten ISG kaufte, ist Mittals Konzern der größte Stahlhersteller der Welt. Seine Werke verteilen sich inzwischen auf 18 Länder der Erde, geben 194.000 Menschen Arbeit. Ende des vergangenen Jahres erklärte die Nummer eins dann auch noch, sich beim chinesischen Konkurrenten Baotou Iron & Steel einkaufen zu wollen.

Mittals Stärke ist das Massengeschäft. Der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp indes ist besonders gut bei hochwertigen Stahlsorten aufgestellt, die etwa für die Autoproduktion verwendet werden - insofern sind beide keine direkten Konkurrenten.

Die Deutschen treten in der Schlacht um Arcelor denn auch als Verbündete Mittals auf. Der Dax-Konzern ist nicht gut auf Arcelor zu sprechen, nachdem er jüngst im Bieterstreit um den kanadischen Konkurrenten Dofasco von den Luxemburgern ausgebootet wurde. Nun hat ThyssenKrupp mit Mittal vereinbart, Dofasco zu übernehmen, falls der Arcelor-Deal klappt.

Das klingt kompliziert - doch am Ende könnten die Deutschen der lachende Dritte sein. Mit einer Rohstahlproduktion von 17,6 Millionen Tonnen lag ThyssenKrupp 2004 auf Rang zehn der Weltrangliste. Mit den Dofasco-Hütten würde der Konzern auf Platz sechs vorrücken. Verglichen mit Mittals Stahlimperium von über 120 Millionen Tonnen wären die Deutschen allerdings immer noch ein Branchenzwerg.

Matthias Streitz, Jörn Sucher

 

27.01.06 15:14

234 Postings, 7209 Tage KralleÜbernahmeschlacht ...

... also abwarten. Vielleicht legt Mittal noch nach.

Gruss, Kralle  

30.01.06 15:14

234 Postings, 7209 Tage KralleSchlacht beginnt

Bei einem Mittal-Kurs von 30,24 dürfte die Arcelor-Aktie mittlerweile (30,24 x 4 + 35,25) / 5 = 31,24 Euro wert sein. Der Kurs beider Aktien wird noch anziehen, zur Freude der Anleger.

Gruss, Kralle  

30.01.06 15:25

273 Postings, 6688 Tage Jigga06Bin gespannt !

Arcelor hat noch wenige Optionen.....

1. Spontane Kapitalerhöhung, wodurch der Kaufpreis für Mittal noch steigen würde
2. Pacman Strategie: sollte hier jedoch nicht möglich sein, weil Mittal selber mehr als 50% der Aktien in seinem Privatbesitz hält
3. Arcelor sucht einen weissen Ritter, der einen höheren Preis für Arcelor-Anteile zu zahlen bereit ist

Ich denke in jedem Fall sollte der Wert der Arcelor Aktie in den nächsten Tagen noch anziehen....bei Mittal bin ich mir da nicht so sicher !
Thyssen Krupp sollte man aber keinesfalls ausser Acht lassen, einen AO-Gewinn von 200 Mio. ? und momentan die Option auf Dofasco zu einem Kurs von 68CDS pro Aktie sollten auch hier für ein weiteres Wachstum sorgen !  

30.01.06 19:03

273 Postings, 6688 Tage Jigga06Hab was vergessen ;-)

Arcelor kann natürlich auch noch versuchen, die in Zertifikate investierten Anleger dazu zu bringen ihre Scheine in Aktien umzutauschen....Dazu muss man wissen, dass bei Arcelor extrem viele Anleger in Zertis investiert sind !
Dadurch würde der Gesamtpreis für eine Übernahme von Mittals Seite nochmal gut steigen :-)  

30.01.06 19:48

7336 Postings, 7793 Tage 54reabWie viel % des Kapitals

muss Mittal erreichen, damit der Coup gelingt? Bei den letzten 18% wird es fast unmöglich werden.


BESITZVERHÄLTNISSE§
Streubesitz:§        81.49%
Staat Luxemburg: 5.62%
  Arcelor:§        4.19%
Aristrain:§        3.55%
Region Wallon:        3.21%
Angestellte:§        1.94%


MfG 54reab  

01.02.06 18:00

3233 Postings, 6970 Tage DahinterschauerMittal wird nicht nachlegen

Mittal zahlt ja nicht bar, sondern den größten Teil in eigenen Aktien. Bei höherer Abgabe eigener Aktien würde der Eigner die qualifizierte Mehrheit verlieren.
Die Arcelor- Aktionäre werden sich aber auch die Bewertung für die Mittal-Aktien anschauen. Nach dem im Februar zu erwartenden Jahresabschluß von Arcelor dürften diese auch nach den letzten Kursen noch ein KGV von 5 aufweisen! Wo stehen aber die Mittal-Aktien? Keiner weiß es genau, denn Mittal hält es nicht so mit Veröffentlichungen , läßt nur verkünden, daß er über 22 Mrd $ verfügen und damit der zweitreichste Mann sei. Aber die stecken bestimmt nicht alle in dem Uneternehmen. Er will nur ein Schnäppchen machen, weil Arcelor geradezu unterbewertet ist.  

06.03.06 15:47

61594 Postings, 7506 Tage lassmichreinMittal sieht Kompromiss im Übernahmestreit

Mittal-Chef Lakshmi Mittal (Foto: dpa) - Mittal sieht Kompromiss im Übernahmestreit
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Mittal-Chef Lakshmi Mittal (Foto: dpa)
06. März 2006

Mittal sieht Kompromiss im Übernahmestreit

Der Gründer und Mehrheitseigner des weltgrößten Stahlherstellers, der Inder Lakshmi Mittal ist möglicherweise bereit, die Kontrolle des Unternehmens abzugeben, um so die Aktionäre des Konkurrenten Arcelor im Übernahmekampf auf seine Seite zu ziehen: Mittal könnte zustimmen, das Doppelstimmrecht der Familienaktionäre aufzugeben, so dass ihr Anteil nach der angestrebten Fusion mit Arcelor unter die 50-Prozent-Marke fallen würde. Das sei zumindest eines der Szenarien, die Berater angesichts des fortgesetzten Widerstands des Arcelor-Managements gegen die als feindlich gewertete Übernahme ausarbeiten würden, berichtete die "Financial Times". Das Unternehmen wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Mittal, der den von ihm Anfang der 70er Jahre gegründeten Konzern zum weltgrößten Stahlhersteller gemacht hatte, will mit dem Angebot offenbar den Arcelor-Aktionären entgegenkommen. Derzeit scheint das Geschäft im Volumen von 18,6 Milliarden Euro, die größtenteils in Aktien bezahlt werden sollen, unter den Anteilseignern von Arcelor nicht auf sonderlich viel Gegenliebe zu stoßen. Zudem wusste das Arcelor-Management, geschickt die Regierungen von Luxemburg, Frankreich und Spanien hinter sich zu bringen, um die feindliche Offerte abzuwehren.

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PSA-Chef Jean-Martin Folz Foto: dpa - Mittal sieht Kompromiss im Übernahmestreit
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PSA-Chef Jean-Martin Folz Foto: dpa

Kunden um hohe Preise besorgt

Viele Investoren hoffen offenbar darauf, dass Mittal sein Angebot noch aufstocken wird. Die Offerte von Ende Januar bewertet Arcelor-Papiere mit 28,21 Euro das Stück. Kritik hatte es zudem an der Zusammensetzung der Bezahlung gegeben, die nur wenig Bargeld enthält.

Unterdessen sorgen sich Kunden des Stahlherstellers um steigende Preise, sollte die Fusion gelingen - auch diese Argument könnte die Arcelor-Führung um Konzernchef Guy Dollé nutzen, um die Verteidigung gegen Mittal zu stärken. "Wir hoffen, verstärkten Wettbewerbsdruck zu bekommen, nicht reduzierten", zitierte die "FT" Ford-Manager Lewis Booth. Daher sei das Unternehmen über die Entwicklung "besorgt".

"Mehr Platz für Wettbewerb"

Ähnlich äußerte sich Jean-Martin Folz, Chef des französischen PSA-Konzerns mit den Marken Peugeot und Citroen: "Wir glauben, dass es [auf dem Stahlmarkt] mehr Platz für Wettbewerb gibt als wir ihn heute erleben", zitierte ihn das britische Wirtschaftsblatt. Die angesichts der unerwartet starken Nachfrage aus China in den vergangenen zwei Jahren bereits deutlich gestiegenen Stahlpreise stellen die Produzenten vor ein Kostenproblem: Die Preissteigerung reduzierte das operative Ergebnis von Peugeot allein im vergangenen Jahr um 340 Millionen Euro, hieß es weiter.

(N24.de, Netzeitung)



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13.04.06 17:00

31082 Postings, 8259 Tage sportsstarInteressantes Interview - "Stahl ist mein Leben"

 

27. März 2006
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SPIEGEL-GESPRÄCH

"Stahl ist mein Leben"

Der indische Milliardär Lakshmi Mittal, 55, über seinen Kampf um die weltweite Vorherrschaft im Stahlgeschäft, die ökonomisch erwachenden Riesen Indien und China sowie die Frage, inwiefern ihn die Armut seiner Kindheit noch immer prägt

Berkeley Square ist einer der teureren Plätze im Londoner Stadtteil City of Westminster. Rolls-Royce und Bentley haben hier riesige Schaufenster. Die Stadtvillen strahlen weiß. In einem der unansehnlicheren Bürogebäude residiert mit wenigen Dutzend Mitarbeitern im siebten Stock: Lakshmi Mittal.

Der Inder könnte sich den kompletten Platz kaufen. Laut "Forbes"-Magazin ist er mit geschätzten 19 Milliarden Euro einer der fünf reichsten Männer der Welt, nur geschlagen von Mythen wie Bill Gates oder dem US-Spekulanten Warren Buffett. Bis vor ein paar Monaten kannte man Mittals Namen dennoch allenfalls in der Stahlindustrie oder als Leser von Boulevardblättern. Stahl, weil er in der Branche Karriere machte, seit er mit 19 im kleinen väterlichen Werk in Kalkutta begann. Boulevard, weil die Hochzeiten seiner beiden Kinder angeblich rund 50 Millionen Dollar gekostet haben sollen. Seit Mittal auch noch Bernie Ecclestones Londoner Prachtvilla für rund 100 Millionen Euro kaufte, gilt er endgültig als Stahl-König.

Mittals Geheimnis: Er kauft marode Stahlhütten, die niemand haben will, in Regionen, wo niemand hin möchte: Indonesien, Kasachstan, Rumänien - und trimmt sie auf Profit. Jüngst kündigte er an, auch noch die Nummer zwei auf dem Weltmarkt schlucken zu wollen, den Luxemburger Stahlriesen Arcelor. Es entstünde ein Gigant, der mehr als hundert Millionen Tonnen Stahl jährlich schmieden würde. Seither tobt eine Übernahmeschlacht, wie Europa sie selten sah.

Die Fäden laufen hier am Berkeley Square zusammen zwischen abgeschrappten Kunstledersesseln und Pulverkaffeebeuteln zum Selbstaufbrühen. Eine Investorenkonferenz jagt das nächste Analysten-Meeting. Gewerkschafter müssen überzeugt werden, Banker begeistert, Toppolitiker beruhigt.

Mittal wirkt kampflustig und konzentriert. Riesige Hände, große Augen, jugendliche Begeisterung. Das Wasser holt er sich selbst aus dem Kühlschrank und trinkt es aus der Plastikflasche. Das Chaos um ihn herum scheint ihm Spaß zu machen.

SPIEGEL: Mr Mittal, Sie sind schon jetzt der größte Stahlunternehmer der Welt. Was soll es da bringen, noch größer zu werden, indem man die Nummer zwei kauft? Ist schiere Größe doch wichtig?

Mittal: Es geht nicht wirklich um Größe, sondern um Nachhaltigkeit. Die Frage ist: Wie soll die Zukunft der weltweiten Stahlindustrie aussehen?

SPIEGEL: Ihre Antwort?

Mittal: Prosperierende Volkswirtschaften wie China oder Indien, aber auch jene in Osteuropa, Afrika oder im Mittleren Osten sorgen künftig für stetiges Wachstum von drei bis vier Prozent. In der Vergangenheit fiel diese Rate deutlich niedriger aus. Diese Länder werden immer wichtiger. Jedes große Stahlunternehmen wird sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern präsent sein müssen.

SPIEGEL: Das Stahlgeschäft gilt als zyklisch ...

Mittal: ... wobei Konsolidierung die Schwankungen sehr stark mildern kann. Konzerne wie unserer, die dann mehr als hundert Millionen Tonnen Stahl pro Jahr produzieren, werden für Stabilität sorgen. Unsere Kunden und Lieferanten fusionieren und agieren global. Das müssen wir auch tun. Die Branche wird dadurch gewinnen und auch fähige Nachwuchsmanager anlocken. Stahl ist noch immer nicht so sexy, wie es sein könnte.

SPIEGEL: Arcelor will aber unabhängig bleiben und ist in Ihrer Gedankenwelt dann wohl so etwas wie die Vergangenheit.

Mittal: Arcelor weiß selbst, was Konsolidierung bedeutet. Der Konzern ist im Jahr 2002 aus der Fusion dreier europäischer Konzerne hervorgegangen. Aber das reicht nicht. Arcelor muss weitermarschieren. Mit uns. Und das bedeutet konsolidieren. Wie sah unsere Branche denn bislang aus?

SPIEGEL: Zersplittert, marode, arm an Gewinnen. Eine Pleite jagte die nächste.

Mittal: Eben. Schauen Sie sich dagegen Mittal Steel an. Unsere Zahlen stimmen. Wir haben überall auf der Welt erfolgreiche Turnarounds geschafft und schauen voller Zuversicht nach vorn.

SPIEGEL: Sie bieten für Arcelor bislang knapp 19 Milliarden Euro, davon aber nur ein Viertel in Bargeld, den Rest in Mittal-Aktien. Werden Sie noch aufstocken?

Mittal: Wir haben den Arcelor-Aktionären ein attraktives Angebot gemacht, das ihnen auch die Möglichkeit gibt, von unserem künftigen Wachstum zu profitieren. Wir glauben, dass die Mittal-Aktie noch viel Potential hat.

SPIEGEL: Das heißt konkret?

Mittal: Analysten haben das Kursziel seit unserem Angebot um durchschnittlich 38 Prozent erhöht. Die Mehrheit der Aktionäre steht unseren Plänen aufgeschlossen gegenüber. Ob sie am Ende für uns stimmen, werden wir in wenigen Wochen sehen. Ich bin zuversichtlich. Schon mit der Ankündigung des Deals haben wir ja riesige Werte geschaffen. Unsere Offerte ließ den Arcelor-Wert um rund sieben Milliarden Euro anschwellen. Auch wir und der Rest der Stahlindustrie profitierten davon. Der Deal könnte der Auslöser für eine Neubewertung der gesamten Branche sein.

SPIEGEL: Manche Aktionäre fordern einen höheren Bargeldanteil.

Mittal: Das ist ein Prozess, vergleichbar mit einem schlichten Autokauf: Da würde ich auch längere Garantiezeiten fordern, bessere Rabatte oder ein Jahr freien Sprit. Wir sind überzeugt, ein gutes Angebot vorgelegt zu haben und planen keine Änderung.

SPIEGEL: Warum diskutieren Sie das mit Arcelor-Chef Guy Dollé nicht einfach mal Auge in Auge?

Mittal: Das müssten Sie ihn fragen. Ich wäre jederzeit bereit, weil mir eine freundliche Übernahme lieber wäre als eine feindliche. Aber ich bekam noch keine Antwort von ihm.

SPIEGEL: Hat Sie der politische Gegenwind überrascht, auf den Sie stießen? Für manche Gewerkschafter und Politiker in Europa gelten Sie neuerdings als Bedrohung.

Mittal: Wann immer ich mich entschlossen habe, geschäftlich in einem bestimmten Land einzusteigen, war mir klar: Ich musste auch Regierung und Gesellschaft überzeugen, dass mein Engagement gut für das Land ist. Politiker sind doch immer sehr sensibel, wenn es um Wachstum, Arbeitsplätze und Investitionen geht. Ich verstehe das, will aber auch klarmachen, dass die Fusion gut für Europa und die gesamte Stahlbranche ist.

SPIEGEL: Es ist schon etwas anderes, ob man in Kasachstan eine rostige Stahlhütte kauft oder im Herzen Europas einen florierenden Konzern kapern möchte.

Mittal: Jeder Deal ist anders. Und in jedem Land werden Sie mit anderen Themen und Problemen konfrontiert. Außerdem wächst der europäische Stahlmarkt kaum noch. Wir verschaffen den Arcelor-Aktionären jedoch Zugang zu Wachstumsmärkten.

SPIEGEL: Arcelor beschäftigt auch in deutschen Stahlwerken wie etwa Eisenhüttenstadt rund 9200 Menschen. Werden Sie denen Jobgarantien geben?

Mittal: Der Fusion würde jedenfalls kein Arbeitsplatz zum Opfer fallen, denn wir übernehmen natürlich alle Versprechen und Verträge von Arcelor.

SPIEGEL: Luxemburg ist größter Einzelaktionär und Heimatland von Arcelor. Dort wird sogar überlegt, ein Gesetz zu ändern, um den Konzern vor Ihnen zu schützen.

Mittal: Die Idee stammt aus dem Kreis der dortigen Handelskammer. Ihr Initiator ist auch noch Angestellter von Arcelor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Regierung von Luxemburg mit so einem Gesetz die komplette Finanzwelt verwirren oder gar enttäuschen möchte.

SPIEGEL: Kann so ein Gesetz das Ende Ihrer Übernahme-Träume bedeuten? Belegt es einen neuen Protektionismus?

Mittal: Luxemburg hat immer erklärt, dass es die EU-Erweiterung ebenso unterstütze wie wirtschaftliches Wachstum oder die Schaffung großer gemeinsamer Konzerne wie auch europäischer Champions. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass die Regierung von Luxemburg eine solche Gesetzesforderung wirklich unterstützt.

SPIEGEL: Droht Ihnen das politische Geschrei bereits über den Kopf zu wachsen?

Mittal: Es hätte all dieser negativen Meinungen jedenfalls nicht bedurft. Hier sollen zwei Konzerne zu einem europäischen Champion mit globalem Anspruch verschmolzen werden. Nicht mehr, nicht weniger. Ich kann nicht erkennen, dass das dem europäischen Geist widerspricht.

SPIEGEL: Haben Sie den Ärger vielleicht auch, weil Sie als Inder im alten Europa besonders argwöhnisch betrachtet werden?

Mittal: Einige Reaktionen in manchen Medien machten mich zumindest sehr traurig.

SPIEGEL: Sie erleben Rassismus?

Mittal: So würde ich es nicht nennen.

SPIEGEL: Selbst die indische Regierung ist angesichts mancher Angriffe auf Ihre Person bereits alarmiert.

Mittal: Die sieht das Ganze aber auch im viel größeren Maßstab. Indien will in den nächsten Jahren schließlich wachsen, Richtung Europa, nach Westen. Da möchte man ähnliche Anwürfe nicht wieder erleben. Ich habe mich aber nie hilfesuchend an die Regierung in Delhi gewandt, auch wenn ich noch immer ausschließlich einen indischen Pass habe.

SPIEGEL: Gibt es eine speziell indische Art, Geschäfte zu machen?

Mittal: Nein, denn Indien - das ist ein Land mit so vielen Kulturen und Sprachen, dass man da nichts Typisches ausmachen kann. So wenig, wie es typisch Europäisches gibt. Zwei Inder können so unterschiedlich sein wie ein Nordnorweger und ein Süditaliener. In seiner Ausdehnung reicht Indien ja auch durchaus so weit.

SPIEGEL: Sie reisen eine Menge. Der US-Milliardär Wilbur Ross sagt, Ihre Vorstellung von Spaß sei es, "am Samstag eine Stahlhütte zu besuchen". Korrekt?

Mittal: (lacht) Wenn Sie erlauben, mache ich derlei Ausflüge auch sonntags. Aber im Ernst: Ich mag das tatsächlich. Schließlich bin ich in dem Gewerbe groß geworden. Stahl ist mein Leben.

SPIEGEL: Ihr Vater soll Sie mal gewarnt haben, der Tag, an dem man als Unternehmer auf sich aufmerksam mache, sei der Tag, an dem der eigene Abstieg beginne.

Mittal: Das habe ich - wie vieles andere - auch gelesen. Als ich ihn tags darauf fragte, ob er das gesagt habe, wies er es weit von sich. Ehrlich gesagt: Ich errege ja durchaus schon ein Jahrzehnt lang Aufmerksamkeit, wenn auch vielleicht eher in meiner Branche. In dieser Zeit hat sich Mittal Steel hervorragend entwickelt. Darüber freut sich auch mein Vater, der sich zwar aus dem Geschäft zurückgezogen hat, mir aber noch mit Rat zur Seite steht.

SPIEGEL: Woran denken Sie, wenn Sie sich Ihrer eigenen Jugend in dem indischen Dorf Sadulpur erinnern?

Mittal: Zuallererst an das schwere Leben damals. Als ich noch sehr jung war, lebten wir ohne Strom oder fließendes Wasser. Ich habe das nie vergessen.

SPIEGEL: Inwiefern hat Sie diese Armut geprägt?

Mittal: Als ich etwa sieben Jahre alt war, zogen wir nach Kalkutta in eine winzige Wohnung. Wir zogen immer wieder um, die Appartements wurden größer. Wenn ich heute in der Stadt zu tun habe, fahre ich manchmal zu all den Plätzen, wo ich schon gelebt habe. Ich zeige die auch meinen beiden Kindern. So in der Art: Schaut mal, hier lebte ich, als ich 7 war. Hier wohnten wir, als ich 14 war. Diese Dinge sind für mich sehr wichtig, weil sie mir zeigen, wie alles begann. Ich weiß noch, dass ich bei Regen durch knietiefes Wasser zur Schule waten musste. Ich kann und will das nicht vergessen. Man schöpft aus diesem Erfahrungsschatz auch für aktuelle Entscheidungen Kraft - nicht nur, wenn es darum geht, dass wir Universitäten oder soziale Einrichtungen fördern.

SPIEGEL: Denken Sie, dass Sie Indien etwas zurückgeben müssen?

Mittal: Ich möchte eigentlich allen Ländern, in denen wir aktiv sind, etwas zurückgeben. Ich fühle mich jeder dieser Nationen verpflichtet. Zum Beispiel übernahmen wir eine Stahlfirma im rumänischen Galati. Ich sprach dort mit dem Bischof, und er sagte, er hätte nur eine Kirche. Also bauten wir eine direkt vor dem Stahlwerk, weil die Arbeiter dort gern noch vorbeischauen vor Schichtbeginn. Mal sponsern wir ein Fußballteam in Rumänien, mal helfen wir in den USA nach dem Wirbelsturm "Katrina". In Indien finanzieren wir mehrere Universitäten und die Sportförderung. Wie Sie wissen, gewinnt Indien bei Olympia bislang nicht sonderlich viel. Das alles ist auch wichtig.

SPIEGEL: Als Sie vor einigen Jahren Tony Blairs Labour Party Geld spendeten, gerieten Sie in die Schlagzeilen, weil es plötzlich nach Bestechung roch. Blair soll sich danach schriftlich für Sie starkgemacht haben, um Ihnen in Rumänien den Kauf eines Werks zu erleichtern.

Mittal: Ich mag Blair. Ich mag seine Visionen, seine Strategien. Aber zwischen der Geldspende und seiner Hilfe gab es keine Verbindung. Wir hatten den Deal schon gewonnen, als er seinen Brief schrieb.

SPIEGEL: Sind Sie im Grunde Ihres Herzens Sozialist oder spendeten Sie einfach der Regierungspartei, weil das effizienter ist?

Mittal: Sie müssen das anders sehen: Ich unterstütze Labour in diesem einen Land. Wenn man sich die Parteiprogramme anschaut, findet man wenig Unterschiede. Es ist also eine Sache des Führungspersonals.

SPIEGEL: Geschäftlich wollen Sie in den kommenden Jahren vor allem in Indien und China investieren. Welcher dieser erwachenden Riesen wird am Ende vorn sein?

Mittal: Beide können gewinnen. China hat bereits ein unglaubliches Wachstum gezeigt. Und wir haben viel Zeit damit verbracht, den Verantwortlichen dort in der Regierung unsere Strategie zu erklären. Wir sind wahrscheinlich die erste ausländische Firma, der es erlaubt wurde, gemeinsam mit dem Staat Hauptaktionär eines chinesischen Unternehmens zu werden. China wird sicher als Stahlkonsument wie -produzent weiter wachsen.

SPIEGEL: Ist Indiens Aufstieg schwieriger?

Mittal: Das hängt von der Branche ab, die man betrachtet. Das Stahlgeschäft hat viele Einflussfaktoren: Umweltfragen, Infrastrukturprobleme. Das ist deutlich schwieriger, als eine neue Software-Firma auf die Wiese zu stellen. Aber auch in unserer Branche verändert sich seit rund fünf Jahren viel in Indien. Die Bürokratie wird deutlich flexibler und schneller. Wachstumsraten von acht bis zehn Prozent machen mich zuversichtlich. Zudem hat Indien bereits jetzt eine sehr starke Mittelklasse und einen hohen Prozentsatz junger, gutausgebildeter Menschen.

SPIEGEL: Gibt es Länder, in denen Sie aus moralischen oder politischen Gründen nicht investieren würden? Nordkorea zum Beispiel?

Mittal: Solche Märkte sind für uns noch nicht offen. Aber wenn wir dort Werte schaffen könnten, würden wir es tun.

SPIEGEL: "Wir" - das sind vor allem Sie und Ihre Familie. 88 Prozent der Mittal-Aktien kontrolliert Ihr Clan. Ihr Sohn arbeitet ebenso im Konzern wie Ihre Tochter. Sind Familienunternehmen erfolgreicher?

Mittal: Die Antwort finden Sie bei sich zu Hause. In Deutschland gibt es den Gex, einen Aktienindex, der auf familiendominierten Aktiengesellschaften basiert und regelmäßig den Dax schlägt. Es ist also eine schlichte Tatsache, dass solche Unternehmen erfolgreicher sind.

SPIEGEL: Könnte eine Fusion von Mittal und Arcelor noch ein Familienunternehmen sein?

Mittal: Wir wollen auf jeden Fall mehr als 50 Prozent der Aktien halten. Sie müssen auch unterscheiden zwischen uns Familienbesitzern und dem Management, das schon heute dezentral und höchst professionell seinen Job erledigt. Der künftige 15- oder 16-köpfige Aufsichtsrat hätte nur drei Familienmitglieder. Der Rest wären Vertreter aus Ländern wie Frankreich, Luxemburg, Spanien und Belgien sowie Arbeitnehmervertreter.

SPIEGEL: Könnten Sie sich einen "Merger of Equals" vorstellen, also eine Ehe gleichberechtigter Konzerne?

Mittal: Ich denke, dass die Arcelor-Aktionäre von unserer Strategie am meisten hätten. Wir bringen Wachstum, weil wir in wachstumsstarken Schwellenländern und im Qualitätsmarkt Nordamerika präsent sind. Das hat Arcelor, das sein Geschäft zu 80 Prozent in Europa bestreitet, so nicht zu bieten.

SPIEGEL: Würden Sie jemals die Mehrheit an Mittal Steel verkaufen?

Mittal: Bedingung dieser Transaktion ist, dass wir 50,1 Prozent behalten. Das ist die heutige Position der Familie. Ich kann aber nicht für alle Zukunft sprechen.

SPIEGEL: Wird Ihr Sohn Aditya Ihr Nachfolger als Vorstandschef?

Mittal: Ich weiß es nicht. Aber er ist seit 1998 mein Partner und macht bislang einen exzellenten Job.

SPIEGEL: Er ist erst 30.

Mittal: Und? Stellen Sie Google-Gründer Larry Page in Frage, weil er erst 33 Jahre alt ist? Er hat sich bewiesen. Auch mein Sohn hat bereits gezeigt, was in ihm steckt.

SPIEGEL: Haben Sie jemals bereut, Ihren Reichtum so offen gezeigt zu haben wie beim Kauf Ihres Londoner Hauses oder bei den Hochzeiten Ihrer Kinder?

Mittal: Mir gefiel das Haus, und so habe ich es gekauft. Ich wusste nicht, dass es das teuerste weit und breit ist, bis ich es in der Zeitung las. Und was die Hochzeiten angeht: Die sind bei uns in Indien ein sehr, sehr wichtiges Ereignis, das entsprechend vier, fünf Tage lang gefeiert wird. Mein Sohn feierte an seinem Geburtsort Kalkutta, meine Tochter in Frankreich. Aber glauben Sie mir: Das hatte nichts mit unseren jetzigen Plänen zu tun, eine Konzernehe mit Arcelor anzustreben.

SPIEGEL: Sie gelten inzwischen als einer der reichsten Menschen der Welt. Empfinden Sie Stolz oder Genugtuung?

Mittal: Ab einem bestimmten Einkommen ändert sich durch Geld in Ihrem persönlichen Leben nichts mehr. Insofern spielt es für mich als Individuum auch keine Rolle.

SPIEGEL: Macht Geld glücklich?

Mittal: Ich denke, dass Erfolg glücklich macht.

SPIEGEL: Immerhin haben Ihre Eltern Ihnen einen außergewöhnlichen Vornamen gegeben.

Mittal: Lakshmi ist die hinduistische Gottheit des Wohlstands. Da bewies mein Vater doch ein recht gutes Gespür.

SPIEGEL: Mr Mittal, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Das Gespräch führten die SPIEGEL-Redakteure Frank Dohmen, Erich Follath und Thomas Tuma.


 

13.04.06 17:05

31082 Postings, 8259 Tage sportsstarAch ja, ganz vergessen..

Mittal: Noch im April ein Angebot

 

ERSTELLT 11.04.06, 19:52h

DUISBURG.  

 

Der indisch-britische Stahlkonzern Mittal Steel wird wohl in der zweiten April-Hälfte das offizielle Angebot zur Übernahme des Rivalen Arcelor abgeben. Das sagte Mittal-Europa-Chef Roeland Baan. Baan zeigte sich zuversichtlich, dass die Aktion trotz der Abwehrstrategie des Arcelor-Managements bis Mitte Juni abgeschlossen sein wird. Er habe bisher keinen Aktionär und keinen Finanzinvestor gehört, der ein Scheitern der fast 20 Milliarden Euro schweren Übernahme erwarte.

Baan zeigte sich erstaunt über die Abwehrstrategie von Arcelor. Der Luxemburger Konzern ködert seine Aktionäre mit einer Verdreifachung der Dividende und einer für den Fall in Aussicht gestellten Sonderausschüttung, dass die Übernahme scheitert. Außerdem wurde die kanadische Tochter Dofasco in eine Stiftung eingebracht. (wbe)


(KR)  

09.05.06 11:01

31082 Postings, 8259 Tage sportsstarMittal zur Teilung der Macht mit Arcelor bereit

Fusion mit Arcelor

Mittal zur Teilung der Macht bereit


Der Stahlunternehmer Lakshmi Mittal ist bereit, bei einer einvernehmlichen Fusion mit Arcelor die Macht mit der Führung des europäischen Stahlkonzerns zu teilen.

HB LONDON/ROTTERDAM. Der weltgrößte Stahlkonzern Mittal Steel veröffentlichte am Dienstag kurz vor seiner jährlichen Hauptversammlung in Rotterdam Details von Vorschlägen, die das Unternehmen der Arcelor-Führung am 28. April für den Fall gemacht hat, dass diese einer Fusion der beiden Konzerne zustimmt. Darin erklärt sich Mittal bereit, die umstrittenen Sonderstimmrechte der Familie nicht nur zu reduzieren, sondern ganz aufzugeben. Nach einer Fusion solle das Prinzip "eine Aktie, eine Stimme für alle Aktionäre" gelten, heißt es in der Mitteilung. Langfristig orientierte Aktionäre, die über eine längere Zeit Aktien des Unternehmens hielten, sollten dafür mit doppelten Stimmrechten belohnt werden, heißt es weiter.

Der Vorstand des fusionierten Unternehmens solle aus drei von Mittal Steel und drei von Arcelor benannten Managern bestehen. Im Board, in dem der Vorstand und die Aufsichtsräte sitzen, sollen sechs von Arcelor benannte, sechs von Mittal benannte und zwei einvernehmlich benannte Mitglieder aus der europäischen Industrie Platz nehmen.

Diese Zugeständnisse begegnen der Kritik von Arcelor, aber auch von Aktionären, an der Corporate Governance von Mittal Steel und stellen eine deutliche Nachbesserung gegenüber dem ursprünglichen Übernahmeangebot dar. Der von dem indischen Unternehmer Lakshmi Mittal kontrollierte Mittal-Konzern hat bislang 18,6 Mrd. Euro für die Übernahme von Arcelor in Aussicht gestellt.

Die Führung des luxemburgischen Stahlproduzenten Arcelor sieht jedoch nach wie vor keine Grundlage für Gespräche mit Lakshmi Mittal. Beide Seiten bestätigten am Dienstag, dass Mittal in den vergangenen Wochen mehrfach um ein Treffen mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden von Arcelor, Joseph Kinsch, gebeten habe. Kinsch habe jedoch abgelehnt, weil Mittal nicht genügend Informationen über seine Absichten vorgelegt habe.

Kinsch hat nach Darstellung von Arcelor die Bereitschaft zu einem Gespräch mit Mittal erklärt, sofern dieser ?hinreichende Informationen über die Absichten von Mittal Steel, dessen Geschäfts- und Sozialmodell sowie dessen Wert und die strategische Logik einer Kombination der beiden Gruppen? vorlege. Mittal hat nach eigenen Angaben nun Vorschläge für die Struktur eines fusionierten Unternehmens gemacht.

HANDELSBLATT, Dienstag, 09. Mai 2006, 10:30 Uhr  

26.05.06 07:58

61594 Postings, 7506 Tage lassmichreinArcelor fusioniert mit SeverStal !!

DRUCKEN
Freitag, 26. Mai 2006
Weißer Ritter?
Coup von Arcelor

Arcelor will sich einem Zeitungsbericht zufolge mit Hilfe einer Überkreuzbeteiligung an der OAO Severstal gegen eine Übernahme durch die Mittal Steel wehren. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, könnte Arcelor noch heute einen Aktientausch ankündigen und somit die Kontrolle über das russische Unternehmen erlangen. Arcelor werde der Severstal rund ein Drittel ihrer Aktien im Wert von mehr als 7,5 Mrd. Euro anbieten.
 
Mit diesem Schritt würde Arcelor versuchen, der Übernahme durch Mittal Steel entgegen zu treten. Mittal hatte in der vergangenen Woche das Angebot für Arcelor auf 25,8 Mrd. Euro aufgestockt und damit den Druck auf die Arcelor-Führung erhöht, der Übernahme zuzustimmen.
 
Dabei schien es noch Anfang der Woche so, als würde diese Taktik aufgehen. Arcelor werde die neue Offerte prüfen, sagte der Vorsitzende des Arcelor-Verwaltungsrats, Joseph Kinsch, am Montag nach einer Sitzung des Gremiums. Auch sei man bereit, den Geschäftsplan von Mittal zu prüfen.
 
Sollte Mittal Arcelor übernehmen, entstünde ein Stahlgigant mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 31 Mrd. Euro. Der Konzern hätte 320.000 Mitarbeiter und würde mit 100 Mio. Tonnen pro Jahr für rund zehn Prozent der weltweiten Stahlproduktion verantwortlich.
 
Die Entwicklung bei der Übernahme dürfte auch von ThyssenKrupp gespannt verfolgt werden. Der Düsseldorfer Konzern hat eine Vereinbarung mit Mittal geschlossen, nach einer Übernahme Arcelors die kanadische Dofasco für rund 3,8 Mrd. Euro zu übernehmen.

Adresse:
http://www.n-tv.de/671676.html


 

...be happy and smile

 

26.05.06 12:16

8 Postings, 6591 Tage Hoschi23Kann mir jemand erklären, warum

der Kurs von Arcelor heute bei 32,50? liegt, wenn doch 44? pro Aktie geboten werden?
 

21.06.06 18:38
1

79561 Postings, 8960 Tage KickyServestal ändert Bedingungen für Fusion

BRÜSSEL (Dow Jones)--Die OAO Severstal hat bestätigt, die Bedingungen für eine Fusion mit der Arcelor SA geändert zu haben. Severstal-Eigentümer Alexej Mordaschow habe mit den Verbesserungsvorschlägen auf die Kritik einiger Arcelor-Aktionäre reagiert. "Wir haben in den vergangenen drei Wochen mit vielen Arcelor-Aktionären lange über die Transaktion diskutiert", erklärte Mordaschow am Mittwoch in einer Mitteilung.

Die neuen Fusionsbedingungen beinhalten die folgenden Änderungen gegenüber dem alten Vorschlag: Mordaschow soll nur noch 210 Mio neue Arcelor-Aktien statt 295 Mio Stück erhalten. Dies entspreche rund 25% des fusionierten Unternehmens, an Stelle von 32%. Außerdem soll es keine Strategische Kommission geben, über die Mordaschow in den Augen der Arcelor-Aktionäre zu viel Kontrolle über den Konzern gehabt hätte.

Im Gegenzug soll der russische Unternehmer frei in der Wahl des Umgangs mit seinen Anteilen sein. Die Stillhalte- und Lockup-Vereinbarungen würden gestrichen. Außerdem will Mordaschow auf den Arcelor-Aktienkauf über 1,25 Mrd Euro aus seinen eigenen Barmitteln verzichten. Der Unternehmer erklärt sich zudem bereit, gemäß luxemburgischem Recht seinen Arcelor-Anteil nicht auf mehr als 33,3% zu erhöhen, ohne ein offizielles Übernahmegebot abzugeben. In allen übrigen Punkten gelte die ursprüngliche Fusionsvereinbarung weiter.http://www.manager-magazin.de
 

23.06.06 11:07

8298 Postings, 8338 Tage MaxGreenWie in der Strombranche so ist auch in der Stahl-

brache das Motto groß + groß = am größten. Und das Ergebnis ist ein vermindeter Wettbewerb und höhere Preise. Die europäischen Autobauer und Maschinenbauer dürfte das nicht erfreuen.
Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen das die Eu das genehmigt.  

23.06.06 12:38
1

79561 Postings, 8960 Tage KickyMittal macht Zugeständnisse

HB PARIS. Nach zehntägigen Verhandlungen müssten sich beide Seiten nur noch auf den endgültigen Preis für Arcelor einigen, berichtete ?La Tribune? am Freitag auf ihrer Internet-Seite unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Der Stahlmagnat Lakshmi Mittal habe unter anderem Zugeständnisse bei der Strategie gemacht. Arcelor-Chef Guy Dolle könne ein Zusammengehen der Firmen am Sonntag dem Board empfehlen. Beide Unternehmen waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Arcelor hatte für Sonntag eine Entscheidung über die Angebote von Mittal und Severstal angekündigt. Zuvor hatte Severstal sein Angebot nachgebessert. Nach Einschätzung von Branchenexperten war dadurch der Druck auf Mittal gewachsen, die eigene Offerte für Arcelor von rund 23 Mrd. Euro anzuheben.

?Wall Street Journal? bestätigt Angaben

Auch das ?Wall Street Journal? schreibt in seiner Freitagsausgabe unter Berufung auf Personen, die mit der Materie vertraut sind, dass Mittal ihr Gebot für Arcelor ein zweites Mal verbessern will. Ziel sei es, aus dem bislang feindlichen Übernahmebestreben ein freundliches zu machen. Mittal befinde sich dem WSJ zufolge derzeit mit Arcelor in fortgeschrittenen Verhandlungsgesprächen und wolle ihre Offerte entweder durch die Erhöhung der Barkomponente oder der Aktienkomponente oder beider ein weiteres Mal aufbessern. Den WSJ-Kreisen zufolge solle die Arcelor-Aktie durch die neue Offerte womöglich mit mehr als 40 Euro bewertet werden. Am Freitagmorgen lag der Kurs um die 35 Euro.
Die Luxemburger könnten aus diesem Deal mit mehr als der Hälfte des fusionierten Unternehmens hervorgehen sowie den neu gegründeten Aufsichtsrat zum Großteil führen und sogar CEO Guy Dolle auf seiner Position halten, so die US- Zeitung weiter.Das französische Blatt berichtet von Arcelor-Bedingungen, die Mittal offenbar akzeptieren werde. Diesen zufolge soll Arcelor-Chairman Joseph Kinsch dem fusionierte Board vorsitzen, während Mittal-CEO Lakshmi Mittal Co-President werden würde. In der WSJ wird Mittal als Chairman oder President gehandelt.Handelsblatt vor 4 Stunden  

23.06.06 12:47

79561 Postings, 8960 Tage Kickywen werden d. Russen jetzt als nächsten übernehmen

sowohl Evraz(Abramovitch mit 41% beteiligt) als auch Severstal wollen expandieren,Corus Group war in der Diskussion aber auch andere internationale Firmen.Evraz, one of the leading Russian steelmakers, is looking to expand in North America and Europe and has not ruled out future acquisitions, Teterkin added."We approach with great care all sorts of mergers or acquisitions," he said.
Gestern ist Japan Steel stark gestiegen,heute Voest Alpine....  

23.06.06 13:13

79561 Postings, 8960 Tage KickyVoestalpine übernimmt Profilhersteller

Der österreichische Stahlkonzern voestalpine AG (ISIN AT0000937503 / WKN 897200 ) hat über seine Tochter voestalpine Profilform GmbH zwei Profilhersteller in Frankreich übernommen.Wie der Konzern am Mittwoch erklärte, handelt es sich dabei bei den beiden übernommenen Gesellschaften Profil à froid (Profilafroid) und Société Automatique de Profilage (SAP) um die beiden führenden französischen Anbieter von Stahlleichtprofilen, welche vorrangig in der Bauindustrie sowie in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Insgesamt beschäftigen die beiden in Gisors (SAP) und Bailleul-sur-Thérain (Profilafroid), nördlich von Paris beheimateten Unternehmen 200 Mitarbeiter und generieren einen Jahresumsatz von 85 Mio. Euro.

Die Division Profilform ist damit durch insgesamt zehn Produktionsstätten in allen wichtigen Regionen Europas vertreten.  

23.06.06 13:38

79561 Postings, 8960 Tage KickyArcelor-Übernahme erhöht Konsolidierungsdruck

Sollte es zu einem Zusammenschluss von Arcelor und Mittal kommen, würde dies die Konsolidierung der globalen Stahlindustrie erheblich beschleunigen. Gemeinsam dürften die Konzerne im laufenden Jahr fast 120 Millionen Tonnen Stahl erzeugen und einen weltweiten Marktanteil von zehn Prozent erreichen. Damit wäre der Verbund Mittal/Arcelor größer als die im weltweiten Ranking auf den Plätzen drei bis fünf liegenden Konkurrenten Nippon Steel, JFE Steel und Posco gemeinsam. Zudem entstünde einer der weltweit größten Eisenerzproduzenten.

Während Mittal vor allem in China, Indien, Osteuropa und Zentralasien stark ist, liegen die Schwerpunkte von Arcelor in Westeuropa und Brasilien. Ein Zusammenschluss brächte nicht nur eine neue Dimension bei der Stahlerzeugung, sondern auch den ersten global aktiven Stahlkonzern hervor. ?Diese Herausforderung könnten die übrigen Stahlproduzenten nicht ignorieren?, erwartet Albrecht.In den kommenden Jahren dürfte sich der Konzentrationsprozess vor allem in der Stahlbranche fortsetzen, prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie ?Forging Ahead: Mergers and Acquisitions Activity in the Global Metals Industry 2005?....www.pwc.com/metals  Insbesondere in China ist eine Konsolidierung zu erwarten, da die stark zersplitterte inländische Stahlindustrie die steigende Nachfrage nach hochwertigen Erzeugnissen kaum noch befriedigen kann.Dabei zielen immer mehr Übernahmen nicht auf Stahlproduzenten, sondern auf Rohstofflieferanten. So kaufte Mittal im Herbst 2005 den Stahlhersteller KryvorizhStal nicht zuletzt wegen seiner beträchtlichen Eisenerzreserven für 4,6 Milliarden US-Dollar. Und Mikhailovsky, der zweitgrößte russische Eisenerzproduzent, wechselte für rund 1,7 Milliarden US-Dollar den Besitzer.

Die Aluminiumindustrie ist im Konsolidierungsprozess schon deutlich weiter voran geschritten als die Stahlbranche und verzeichnet zudem ein langsameres Wachstum. Mit 41 Deals wurden im Aluminiumsektor zwar mehr Transaktionen abgeschlossen als im Vorjahr (32 Abschlüsse), ihr Gesamtwert sank jedoch um gut eine Milliarde auf knapp 4,2 Milliarden US-Dollar. Deutlich lebhafter verlief die Entwicklung unter den Produzenten sonstiger Metalle wie Kupfer, Blei und Zink. Die Zahl der Abschlüsse stieg von 17 auf 44, das Transaktionsvolumen legte sprunghaft von 450 Millionen auf knapp 3,3 Milliarden US-Dollar zu.  

28.06.06 12:25

79561 Postings, 8960 Tage KickyJapans Stahlkocher unter Zugzwang nach Arcelor

TOKIO (dpa-AFX) - Japans Stahlkonzerne sehen sich nach der Fusion der Marktführer Mittal Steel    und Arcelor   unter Zugzwang. 'Von jetzt an müssen sich die japanischen Unternehmen auf die ungezügelte Neuordnung der weltweiten Stahlindustrie vorbereiten', sagte Japans Wirtschaftsminister Toshihiro Nikai in Tokio. Mit Nippon Steel   und JFE Steel stammen zwei der fünf größten Stahlkocher aus dem asiatischen Land.

Wie das Beispiel von Arcelor zeigt, schützt diese Position aber nicht vor Übernahmen. Der zweitgrößte Stahlhersteller hatte am Sonntag nach fünfmonatigem Bieterkampf einem nachgebesserten Angebot von Mittal zugestimmt. Durch den Zusammenschluss will Mittal seine Führungsrolle ausbauen. Arcelor und Mittal kommen auf eine Produktionskapazität von 120 Millionen Tonnen Stahl jährlich, was zehn Prozent der Weltproduktion darstellt.
Die Stahlproduzenten Japans - Nippon Steel, Sumitomo Metal Industries und Kobe Steel - haben im März eine Überkreuzbeteiligung vereinbart, um damit feindliche Übernahmen zu erschweren.
'Es gibt aber keine vorbeugenden Maßnahmen, die wir ergreifen könnten, wenn uns jemand wirklich kaufen will', sagte Hajime Bada, Präsident der japanischen Nummer zwei JFE Steel.

Mit ähnlichem Vorgehen wollen sich die deutschen Konzerne schützen. An den deutschen Produzenten ThyssenKrupp und Salzgitter halten jeweils Großaktionäre eine Anteil von rund 25 Prozent, wodurch eine Akquisition behindert werden könnte.

Analysten befürworten nun Fusionen innerhalb der japanischen Stahlbranche. Die führenden Produzenten Nippon Steel und JFE Steel könnten den Druck spüren, sich zusammenzuschließen, sagte Hiroyuki Suzuki, Analyst bei Mizuho Investors Securities. Andernfalls könnte Arcelor Mittal nach dem Zusammenschluss nach Japan vordringen und zukaufen, sagte ein anderer Experte./FX/mur/fn/kro  

26.07.06 14:35

31 Postings, 6562 Tage success2006Mittal Steel macht Megafusion mit Arcelor perfekt

Der weltgrößte Stahlkonzern Mittal Steel hat sich für sein milliardenschweres Angebot fast alle Aktien des Branchenzweiten Arcelor gesichert. Damit ist die geplante Megafusion perfekt.

Mittal teilte am Mittwoch mit, 92 Prozent an Arcelor zu halten und nun seine Pläne zur Bildung des mit Abstand weltgrößten Stahlproduzenten voranzutreiben. Firmengründer Lakshmi Mittal sprach von einem großen Vertrauensbeweis durch die Aktionäre.

Die Integration der beiden Unternehmen solle nun rasch über die Bühne gehen und das neue Unternehmen zur unangefochtenen Nummer eins der Branche zusammengeschmiedet werden. Mittal Steel zahlt für den Zusammenschluss rund 26 Mrd. Euro.

Das indisch-britische Unternehmen hatte Arcelor Ende Januar mit einem Übernahmeangebot überrascht. Die Offerte stieß bei dem Management des luxemburgischen Konzerns monatelang auf erbitterten Widerstand. Die Arcelor-Führung lenkte erst ein, nachdem Mittal mehrfach sein Angebot verbessert hatte.

Zusammen verfügen die beiden Konzerne über eine jährliche Produktionskapazität von rund 120 Mio. Tonnen. Die EU-Kommission hatte die Pläne bereits im Juni unter Auflagen genehmigt.

In Nordamerika muss der neue Konzern voraussichtlich aus Wettbewerbsgründen Produktionskapazitäten abgeben. Davon könnte der deutsche Branchenführer ThyssenKrupp profitieren, der sich den von Arcelor übernommenen kanadischen Stahlhersteller Dofasco einverleiben will.

Quelle: FTD 26.07.06  

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