aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, und in die Irre geführt fühle ich mich auch nicht durch statistische Verfehlungen wie die angeprangerten. Die bei der Hasenjagd hin und wieder sichtbar werdende Menschlichkeit, die mir noch lange nicht übertrieben erscheint, finde ich sogar erfreulich. Diese Menschlichkeit kommt übrigens paradoxerweise in der ziemlich geräuschlos erfolgten Disziplinierung der Kommissarin ans Licht- eine Form der Maßregelung, die in eine entsprechende Statistik selbstverständlich nicht eingegangen ist. Geschadet hat Frau Kambouri die Intervention der Vorgesetzten auch nicht, sondern sie bei ihrer publikumswirksamen Nebenbeschäftigung zunächst sogar beflügelt.
Unterm Strich war es nach menschlichem Ermessen auch nicht nötig, sie höheren Orts sich etwas eindeutiger und entschiedener zur Brust zu nehmen, zumal von einer effektiven politischen Vereinnahmung trotz zahlreicher Versuche keine Rede sein kann.
Da ist der fürchterliche Herr Wendt ein ganz anderes Kaliber, dessen Sichtweise sich neuerdings nicht mehr so sehr dem Streifendienst verdankt als die der Kommissarin. Dem zuhören zu dürfen war für mich neulich ein höchst zweifelhaftes Vergnügen.
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