Jetzt wird es langsam aber echt überraschend, denn die Modulpreise in China sind weiter sehr stabil. Bei den Multis liegen sie bei 0,373 $/W und bei den Monos bei 0,385 $/W.
Es ist ja wirklich erfreulich wie gut sich die Solaraktien halten, aber schaut man sich die aktuelle Preisfront an, dann ist das durchaus fundamental gerechtfertigt bzw. nachvollziehbar.
EnergyTrend geht nun aber von fallenden Preisen aus durch die ganze Supply Chain (Poly/Wafer/Zellen/Module), aber der Preisückgang soll nicht so stark sein wie im letzten 2. Hj. Naja davon gehe ich auch schon aus, denn im 2. Hj. 2016 sind die Modulpreise im Schnitt um 30% gnadenlos eingebrochen. Schon ein Preisrückgang von 10% wäre problematisch, wenn man bedenkt dass Jinko in Q2 trotz überraschend guter Modulpreisentwciklung wohl nur eine Bruttomarge zwischen 13,5 bis 14,5% (Q1: 12,3%) erreichen wird (= ca. EPS zwischen 0,80 bis 1,05 $ meiner Rechnung nach). Wobei 10% bis 15%iger Preisrückgang wohl mit den Produktionskostensenkungen kompensiert werden könnten von Jinko wie auch von Canadian Solar.
Laut Energy Trend wird die Nachfrage in China im 2. Hj. nicht total einbrechen wie im letzten Jahr (2. Hj. 9 GW an Nachfrage in China/1. Hj. 23 GW an Nachfrage) aufgrund der beiden chinesischen Solarprogramme Top Runner Program und PV Poverty Alviation Project (= Solaranlagen in benachteiligten und armen Provinzen). Hat ja Jinko auch schon gesagt. Dazu kommt noch, dass in die Nachfrage im chinesischen Aufdachanlagenmarkt im 2. Hj. höher sein dürfte wie im 1. Hj., da bei den Aufdachanlagen in China bei den Einspeisevergütungen nicht gekürzt wurde. Alleine vom chinesischen Aufdachanlagenmarkt ist im 2. Hj. von gut und gerne 3 bis 4 GW auszugehen (= meine Schätzung).
Laut Energy Trend werden die drohenden Importzölle in den USA auf die Modulpreise ebenfalls positive Auswirkungen haben, denn es werden derzeit massig an Modulen gen USA geliefert bevor Trump eine Entscheidung Importzölle Ja oder Nein fällen wird (frühestens ab September). Darum gibt es auch in Europa Probleme an Module > 280 W zu kommen, weil die Chinesen mit ihren außerchinesischen Produktionen (Jinko z.B. in Malaysia und einer kleineren Produktion in Portugal) den dortigen Ausstoß fast komplett in die USA schicken. Diese Tatsache ist interessant, denn in Europa sind die Modulpreise gut und gerne 10 bis 15% höher wie in den USA. Warum aber Jinko und Co diese Strategie fahren ist auch klar, denn die großen Chinesen haben halt in den USA sehr große Lieferverträge und die müssen nun halt mal eingehalten werden.
Energy Trend hat wegen den erwähnten positiven Effekte ihre Produktionsauslastungsschätzung für Q3 deutlich nach oben revidiert von 60 auf 80%.
Der Link dazu:
http://pv.energytrend.com/research/...Decides_on_Suniva_Petition.html
brody wie man will man sich positionieren auf die drohenden Importzölle in den USA ? Kann man eigentlich nicht, weil es überhaupt nicht einschätzen kann. Aber zuerst werden die Q2-Zahlen kommen uns die werden bei Jinko zu 99,99999999% besser ausfallen als man denkt. Schon alleine wegen der sehr überraschenden Preissituation. In Q2 sind z.B. in China und den USA die Modulpreise sogar um rd. 3% gestiegen gg. Q1.
Taktueriker81 ich glaube nicht, dass Trump einlenken wird bezüglich Pariser Klimaabkommen. Außerdem glaube ich ohnehin nicht, dass das Klimaabkommen irgendwelche Auswirkungen auf Solar hat. Als Trump angekündigt hat, dass er raus geht gab es ja auch kaum negative Auswirkungen auf die Kurse. Gibt es für Investoren gute Renditen, dann bauen sie Solarkraftwerke. Gibt es keine gute Renditen, dann bauen sie keine. So einfach ist. Für die Rendite gibt es 6 Hauptfaktoren: Subventionen (in den USA über 30%ige Tax Equity), Sonneneinstrahlwerte, Zinsniveau, Preise (Module, Wechselrichter, Tracker/Gestelle), Landkosten bzw. Pacht und Anbindungskosten ans Stromnetz.
Trump muss seinen Wähler, aber vor allem seiner Partei, auch mal Ergebnisse vorweisen, denn bis jetzt hat Trump nicht ein einziges Gesetz durch den US Kongress gebracht. Die Abstimmung zur Abschaffung von Obamacare wurde ja gestern schon wieder verschoben. Es ist wohl vielen Republikaner mittlerweile klar, dass wenn sie für die Abschaffung von Obamacare stimmen in 18 Monate Schwierigkeiten hätten wieder gewählt zu werden, denn es würden dann über 22 Mio. Amerikaner keine Krankenversicherung mehr haben. Selbst die ober Trumpfans hätten dann wohl mit "ihrem" Trump ein richtiges Problem, denn ein Leben ohne Krankenversicherung ist sicher nicht erstrebenswert.
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