Roggi60: #10762 Aber wenn ich mein Depot betrachte zähle ich nicht nur die Dividendenrendite, sondern auch die Kursperformance zum Erfolg dazu. Und da sieht dann die Beteiligung schon erheblich profitabler aus. Kaufkurs 72,95 Euro, SK gestern 82,5. Macht ungefähr 13% oben drauf. ====================== Als Schweizer und jemand der ein Depot in Schweizer Franken führt mag es freundlicher aussehen als für uns Euro-Investoren. Euro und Franken sind aber leider ein Unterschied und Freenet bilanziert und notiert bei uns in Euro. Die Zahlen die du oben benennst stimmen so nicht, da es nicht Euro sondern Franken lauten muß. Freenet hatte damals knapp 73 Franken bezahlt beim Einstieg. Da stand aber Euro/Franken noch deutlich tiefer. Der schweizer Franken war damals noch massiver überbewertet und das baut sich jetzt Stück für Stück weiter ab und dürfte sich in den kommenden Jahren auch wohl noch weiter fortsetzen Richtung alter "Normalität". Ein fairer Kurs zwischen Euro und Franken würde sich erst wieder bei ca. 1,30/1,40 ergeben laut Aussagen der der Schweizer Nationalbank vor nicht langer Zeit. Wenn man sich anschaut wo der Franken gegenüber dem Euro stand vor der Lehman/Euro-Krise, dann wäre das noch immer nicht besonders hoch. Das könnte auch wieder über 1,40 gehen. Als die Euro-Krise tobte und der Grexit vor der Tür stand, haben die Griechen hohe dreistellige Mrd. Summen in die Schweiz geschafft und der Franken wurde zur aufgepumpten "Fluchtwährung". Je weiter sich die Euro-Krise nun wieder entschärft, desto mehr Geld wird wieder aus der Schweiz mit seinen inzwischen eingeführten negativen Zinsen abgezogen. Da könnte es gut sein, daß Sunrise in Euro umgerechnet die kommenden Jahre weitere 15-20% noch einbüßen wird alleine durch Währungsanpassungen. Ob Sunrise das mit Kursanstiegen kompensieren wird muß sich dann noch zeigen. Und was hätte FNT auf der Habenseite, wenn man damals das Geld z.B. für reine passive Indexabbilder ausgegeben hätte? Gemessen an der Gesamtmarktentwicklung ist die Kursentwicklung bei Sunrise in Euro gesehen in Relation zu unseren Indizes genauso suboptimal wie Freenet. Massig andere große Werte hätte mehr Kurssteigerung gehabt. Von daher sicher nicht das beste Investment gewesen.
Ich werfe mal das Stichwort "Opportunitätskosten" in den Raum => https://de.wikipedia.org/wiki/Opportunitätskosten
Auf welche alternativen höhere Einnahmen/Wertsteigerungen verzichtet man durch die Bündelung der Gelder in Sunrise? Ein angeblich "reines Finanzinvestment" in einer extremen Höhe (gemessen an der MK von FNT) und mit viel Fremdkapital finanziert, wo damals gesagt wurde man macht das nur um dort die Divi zu kassieren. Nach Abzug der jährlich zu leistenden Schuldenzinsen und deflationiert, bleibt kaum noch soviel übrig an Marge bezogen auf dem Gesamteinsatz. Gäbe genug alternative Investments die mehr abwerfen. Dafür hat man aber nun ein zunehmendes Währungsrisiko was im ungünstigen Fall mehr an Wert vernichten kann als was man über Jahre Netto an Divi ausgeschüttet bekommt bei Sunrise. Man schaue sich nur an, was die letzten Monate unvorteilhaft bei Euro/Franken schon passierte und wohin das u.U. noch weiter führen könnte. Ich sehe da durchaus noch mehr Abwertungspotenzial beim Franken. Da bleibe ich bei meiner Meinung, daß es z.B. rentabler gewesen wäre bei gleichzeitig weniger Risiko eigene FNT-Aktien im größeren Stil zurückzukaufen ohne große Neuverschuldung/ Schuldzinszahlungen. Bekäme man eine DiviRendite von jährlich 5-6% bzw. müßte man diese Beträge künftig nicht mehr jährlich für eigene Aktien ausschütten, alles ohne Währungsrisiko. Und Kurssteigerungen bei FNT würden in diesem Fall auch nützen, wenn man z.B. diese Aktien z.T. als Akquisitionswährung nutzen würde. Wäre auch eine Stütze für den FNT-Kurs und die eigene Anlegerschaft gewesen.
Oder spektuliert man mit einer 3/4 Mrd. doch mehr auf Kurssteigerungen bei Sunrise wie ein windiger Hedgefonds? Dann wäre es aber hochriskante Zockerei und kein seriöser Umgang mit Anlegergeldern, da die Höhe dieses Investments in Relation zur gesamten MK von FNT sehr groß ist und jede Unwucht bei Sunrise sehr stark auch auf FNT dann durchschlägt. Konservative risikostreuende Diversifikation sähe anders aus. Was wenn man sich verzockt im Falle einer Börsenkrise (sowas soll es ja mal gegeben haben bis nach der Lehman-Krise für immer rosa Zeiten an den Börsen anbrachen). Dann dürfte der Wert von Sunrise wieder unter den Einstandskurs fallen während die Schulden weiter gleichhoch blieben und auch die Schuldzinsen weiter anfallen. Als reines Finanzinvestment in der Größenordnung überdimensioniert, minderrentabel und zu viele Risiken. Da wäre eben die Frage, ob es noch einen geheimen Masterplan gibt und es am Ende doch eher ein strategisches Investment sein wird, wenn der mal enthüllt werden sollte. Steht in der Sternen, ob es sowas gibt.
https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/...sst-nicht-noch-nicht-ld.8589 "...auf den ersten Blick unverständliche Schachzug von Freenet lässt wieder Gerüchte um eine Konsolidierung auf dem Schweizer Markt aufkommen.... Joachim Preisig, der Finanzchef von Freenet, meinte auf Nachfrage, dass die operativen Synergien derzeit relativ gering seien. Vielmehr sehe man das Engagement in der Schweiz eher als ein Finanzinvestment, das gut zu Freenet passe. Es ist eine Erklärung, die nicht wirklich überzeugt. ..... Unternehmen ausserhalb des Finanzsektors sollten nicht als Investmentfonds auftreten. Vielleicht denkt man aber auch bei Freenet so und schiebt das Argument nur vor, um die wirklichen Motive zu verbergen....."
Na, hoffen wir erstmal, daß die kommenden Q.3 Zahlen die instit. Anleger wieder etwas mehr versöhnen werden nach den Hj.1 Zahlen, die ja nicht die Erwartungen aller Big Player wirklich traffen. Solange die DiviAussichten gut bleiben bzw. der FCF weiter mindestens im Rahmen der Erwartungen bleibt und solange der Gesamtmarkt nicht nach unten wegbricht, sollte das Rückschlagrisiko hier überschaubar bleiben. Wäre schon merkwürdig wenn die Region 26/27 nicht weiter halten würde. Problem somit nurnoch: Wann geht es mal nenneswert wieder nach oben nachdem man die Gesamtmarkterholung so gut wie garnicht mitmachte? Seit Wochen hier eine Art Pattsituation, wo offenbar weder Bullen noch Bären richtig Kraft haben ihre Wünsche durchzusetzten. Ein nachhaltiges rausnehmen der jüngsten Widerstandsregion um die 28,60 wäre da vielleicht schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich hoffe mal es wird sich doch wieder langsam eine gewisse Saisonalität die nächsten Wochen einstellen für Telkos, die ja regelmäßig jeden Sommer in einen Tiefschlaf fallen, ab Mitte/Ende Oktober aber wieder zunehmend aufwachen. Aber einen Garantiescheine für diese fast immer zu sehende Saisonalität gibt es auch nicht.
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