Regierungskritische Journalistin in Russland

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neuester Beitrag: 11.10.06 13:20
eröffnet am: 07.10.06 16:47 von: börsenfüxlein Anzahl Beiträge: 19
neuester Beitrag: 11.10.06 13:20 von: Depothalbiere. Leser gesamt: 3574
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07.10.06 16:47
7

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinRegierungskritische Journalistin in Russland

ermordet...


Moskau: Russische Journalistin ermordet (bild)

Die russische Journalistin und Regierungskritikerin Anna Politkowskaja ist in Moskau ermordet worden. Die Leiche der Frau wurde am Nachmittag in einem Fahrstuhl ihres Wohnhauses gefunden, sagte ein Polizeisprecher. Politkowskaja hatte sich durch ihre kritischen Reportagen über den Tschetschenien-Krieg weltweit einen Namen gemacht. Sie hatte überwiegend für die Zeitung ?Nowaja Gaseta? geschrieben. Deren Chefredakteur bestätigte den Mord. Dmitri Muratow: ?Sie ist im Eingang zu ihrem Haus erschossen worden.?
 

07.10.06 16:49
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374 Postings, 7774 Tage meisloFast vergiftet

Politkowskaja: Nur im Internet
sind Informationen frei verfügbar

10. Sep 2004 16:35


Anna Politkowskaja
Foto: Novaja Gazeta

Die prominente russische Journalistin Politkowskaja, die vor einer Woche knapp dem Tod entronnen war, hat der Regierung Russlands vorgeworfen, ihre Vergiftung angeordnet zu haben.




 


Die international bekannte russische Journalistin Anna Politkowskaja hat nach der Geiselnahme in Beslan schwere Vorwürfe gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erhoben. Agenten des Inlandsgeheimdienstes (FSB) hätten im Auftrag «von ganz oben» versucht, sie zu vergiften, als sie auf dem Weg in die Region gewesen sei, schreibt Politkowskaja in einem Beitrag für die britische Zeitung «Guardian». Es sei mittlerweile lebensgefährlich, in Russland abweichend von der offiziellen Version zu berichten.




Nachdem die Geiselnahme in der Schule in Nordossetien am 1. September bekannt geworden war, sei sie sofort nach Tschetschenien aufgebrochen, um den ehemaligen Präsidenten der Republik, Aslan Maschadow, als Vermittler zu gewinnen, schreibt die Korrespondentin der Kreml-kritischen Wochenzeitung «Nowaja Gaseta». «An Bord sehe ich in die Augen von drei Passagieren, mit bösartigen Augen, die einen Feind ansehen. Auf diese Weise werde ich von den meisten FSB-Leuten angesehen.»

Nach dem Start bat die Journalistin, die für ihre kritischen Arbeiten über den Tschetschenien-Krieg mehrfach international ausgezeichnet worden war, um eine Tasse Tee. «Um 21 Uhr 50 trank ich den Tee. Um 22 Uhr rief ich die Stewardess und verlor danach schnell das Bewusstsein.»



«Man hat versucht, Sie zu vergiften»

Wieder am Boden sei sie in ein Krankenhaus gebracht worden. Von der Krankenschwester habe sie erfahren, dass ihr Zustand bei der Einlieferung «fast hoffnungslos» gewesen sei, erzählt Politkowskaja. Dann habe sie geflüstert: «Meine Liebe, sie haben versucht, Sie zu vergiften.» Alle Testergebnisse seien vernichtet worden, auf Anweisung «von ganz oben», hätten ihr die Ärzte berichtet.

Die Berichterstattung über die Geiselnahme in Nordossetien sei von der Desinformation der russischen Behörden dominiert worden, beklagt Politkowskaja. Die russischen Medien hätten immer nur das berichtet, was offiziell verlautbart wurde. Dadurch seien die Menschen vor Ort weitestgehend im Ungewissen gelassen worden. «Wir torkeln auf einen sowjetischen Abgrund zu», schreibt sie im «Guardian».



Totale Unterwerfung der Journalisten

Allein im Internet seien Informationen noch frei verfügbar. «Für alle anderen, die weiterhin als Journalist arbeiten wollen, bleibt nur die totale Unterwerfung unter Putin. Andernfalls kann es Tod bedeuten, Kugel, Gift, Prozess - was immer unsere Spezialdienste, Putins Wachhunde, sich ausdenken.»
 

07.10.06 16:52
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374 Postings, 7774 Tage meisloJournalistin in Gefängnis in Beslan betäubt

Journalistin in Gefängnis in Beslan betäubt

10. Sep 2004 17:13

Eine georgische Journalistin beschuldigt die russische Regierung, sie nach ihrer Festnahme in Beslan betäubt zu haben. Es wäre bereits der zweite Fall.



Es gibt einen neuen Hinweis, dass die russische Regierung versucht hat, eine unabhängige Berichterstattung über die Geiselnahme in Beslan zu behindern. Die georgische Journalistin Nana Laschawa beschuldigt die Behörden, sie mit einem Schlafmittel betäubt zu haben.


Laschawa war in Beslan festgenommen worden und hatte nach eigenen Angaben im Gefängnis einen Kaffee bekommen. Gela Leschawa, Direktor eines medizinischen Forschungslabors in Tiflis, bestätigte: «Im Urin der Journalistin wurden Spuren von Tranquilizern entdeckt.«

Die bekannte russische Journalistin Anna Politkowskaja war auf ihrem Flug nach Beslan vergiftet worden. Auch sie beschuldigt die Regierung, sie habe sie vergiften wollen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert eine Untersuchung der Vorfälle
 

07.10.06 17:04
6

6506 Postings, 8283 Tage Bankerslastkann in einer "lupenreinen Demokratie"

eben mal passieren.  

07.10.06 17:06
3

12104 Postings, 8060 Tage bernsteingenau.

mit was der schröder alles paktiert.schlimmer als unter breshnew.  

07.10.06 17:53
1

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinfür mich ein riesengroßer Skandal !

Engagement für Menschenrechte

Seit Jahren mit Morddrohungen konfrontiert.Die russische Journalistin und Regierungskritikerin Anna Politkowskaja ist in Moskau ermordet worden. Sie sei am Samstagnachmittag in ihrem Wohnhaus erschossen aufgefunden worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Neben ihr seien eine Pistole und fünf Patronenhülsen gelegen.

Politkowskaja hatte sich durch ihre kritischen Reportagen für die Zeitung "Nowaja Gaseta" über den Tschetschenien-Krieg weltweit einen Namen gemacht. Im Jänner 2005 war Politkowskaja für ihren Einsatz zur Förderung der Demokratie in Tschetschenien mit dem Olof-Palme-Preis ausgezeichnet worden.


Flucht nach Wien
Die 1958 geborene Journalistin war bereits öfters mit Morddrohungen konfrontiert worden. Im Herbst 2001 suchte sie deshalb Zuflucht in Wien, wo sie als Stipendiatin am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) ein Buch über das Verhältnis von Tschetschenien und Russland nach dem Krieg schrieb.


"Mein Chefredakteur hat mir geraten, aus Russland zu fliehen", berichtete sie damals im Gespräch mit der APA.


Auch Leibwächter bedroht
"Er meinte, die Sicherheitsleute meiner Zeitung wären nicht im Stande, mich ausreichend zu schützen. Als meine Feinde erfuhren, dass man mir Leibwächter gegeben hat, haben auch sie Morddrohungen erhalten", erzählte Politkowskaja damals.


Trotz der Morddrohungen gab sich Politkowskaja ruhig und gelassen. "Die Wahl Wiens fiel mir leicht. Ich hatte vom Institut schon ein Stipendium bekommen, um dieses Buch zu schreiben. Glück im Unglück." Die Journalistin hatte zwei erwachsene Kinder.


Drohungen aus Militär und Ministerien
Als ihren schlimmsten Verfolger bezeichnete sie damals Major Sergej Lapin, einen Veteranen des Kriegs in Tschetschenien.


"Er ist ein Kriegsverbrecher und hat eigenhändig mehrere Menschen ermordet. Ich weiß es und habe es auch geschrieben. Deshalb will er mich umbringen, das hat er mir und meinem Chefredakteur mitgeteilt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wozu dieser Mensch fähig ist, und weiß, dass meine Angst nicht grundlos ist", sagte Politkowskaja.


Aber auch von "Personen von hohem Rang" im russischen Verteidigungs- und Innenministerium habe sie Drohungen erhalten.


Kritik an Behörden bei Geiseldrama
Für Aufsehen hatte die Tschetschenien-Expertin auch gesorgt, als sie vor vier Jahren nach dem Geiseldrama in einem Moskauer Musical-Theater heftige Kritik am Vorgehen der russischen Behörden übte.


Das Leben aller Geiseln in dem Moskauer Theater hätte gerettet werden können, wenn die russische Führung weiterhin auf Verhandlungen mit den tschetschenischen Rebellen beharrt hätte, statt das Gebäude erstürmen zu lassen, so die Journalistin, die während der gesamten Geiselnahme auf Wunsch der Tschetschenen selbst als Vermittlerin tätig war.


Mündliche Zusage hätte gereicht
Die Geiselnehmer hätten vom russischen Präsidenten lediglich eine mündliche Zusage verlangt, den Tschetschenien-Krieg zu beenden. "Putin sollte sich irgendwie zum Thema Beendigung des Krieges äußern", erklärte Politkowskaja. "Kein schriftliches Dokument, keine Verordnung war gefordert, nur eine mündliche Aussage."


Tschetschenische Rebellen hatten das Theater am 23. Oktober 2002 gestürmt und rund 800 Zuschauer und Schauspieler als Geiseln genommen. Russische Spezialeinheiten beendeten das Geiseldrama mit einem Gaseinsatz nach drei Tagen am 26. Oktober. 129 Geiseln wurden dabei getötet, darunter eine aus Bulgarien stammende Österreicherin.


An Beslan-Berichterstattung gehindert
Auch über das Geiseldrama von Beslan wollte sie berichten. Als Politkowskaja 2004 von Moskau in den Nordkaukasus fliegen wollte, erlitt sie eine rätselhafte Vergiftung, für die sie den russischen Geheimdienst verantwortlich machte.


 

07.10.06 17:57
5

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinund....

die ganze Welt schaut zu und macht NICHTS....Europäer sowieso nicht, weil sie ja künftig von den Öl- und Gaslieferungen Russlands (mehr oder weniger) abhängig sind....


fucking world...

füx  

08.10.06 10:53

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxlein"sie war eine Ikone" (orf)

"Klassische Hinrichtung"

Betroffenheit bei Reporter ohne Grenzen."Es ist grausam genug, dass erst bei einem Mord an einer Journalistin oder an einem Journalisten die Öffentlichkeit darauf aufmerksam wird, wie gefährdet das Bürgerrecht Meinungsfreiheit und Pressefreiheit in unserer Zeit ist." Das erklärte Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich und Vizepräsidentin von Reporter ohne Grenzen International, zur Ermordung der russischen Journalisten Anna Politkowskaja.

Nach Ansicht der Vorsitzenden der schwedischen Teilorganisation von Reporter ohne Grenzen, Eva Elmsäter, handelt es sich bei dem Mord um eine "klassische Hinrichtung".


Letzter Auftritt im Westen
"Besonders bestürzend ist es jedoch, wenn es sich um eine Kollegin handelt, die man persönlich kennt. Anna Politkowskaja strahlte solch eine Kraft aus, als sie in unserem Gespräch auf der Bühne des Akademietheaters am 11. Dezember 2005 über ihre Arbeit, aber auch ihre persönliche Gefährdung sprach", so Möhring über den letzten öffentlichen Auftritt Politkowskaja im Westen.


"Erschreckend prophetisch"
"Für uns Journalisten war sie auch in ihrer Unbeirrbarkeit schon damals eine Ikone. Heute wirken ihre Worte vom 11. Dezember 2005 erschreckend prophetisch."


Politkowskaja hatte im Akademietheater den Tod eines Zeugen geschildert und gemeint, alle zwei, drei Monate würden Leute, die sagen, was sie sich denken, verschwinden und mit ihrem Leben bezahlen.


"Passiert in Russland viel zu oft"
Auch Elmsäter meinte, Politkowskaja sei als mutige Journalistin, die der Übermacht trotze, "fast eine Ikone" gewesen.


"Es ist eine klassische Hinrichtung für einen unbequemen Journalisten, voller Kugeln in einem Stiegenaufgang oder einem Lift aufgefunden zu werden. Leider passiert das in Russland viel zu oft", sagte Elmsäter zur schwedischen Nachrichtenagentur TT.


Politkowskaja hatte sich mehrmals in Schweden aufgehalten. Im Jänner 2005 erhielt sie dort gemeinsam mit beiden Menschenrechtsaktivisten Ludmila Alexegewa und Sergej Kowaljow den mit 40.000 Euro dotierten Olof-Palme-Preis für ihren Einsatz zur Förderung der Demokratie in Tschetschenien.


Schwedischer Außenminister bestürzt
Auch der neue schwedische Außenminister Carl Bildt reagierte auf die Nachricht von der Ermordung Politkowskajas mit "tiefer Trauer und Kummer". Bildt schrieb in einer schriftlichen Stellungnahme, der Kampf Politkowskajas für menschliche Freiheiten und Menschenrechte sei ein "wichtiger Teil der Arbeit für ein besseres Russland und ein besseres Europa" gewesen.


Europarat würdigt Politkowskaja
Tief betroffen äüßerte sich auch der Europarat. Der Generalsekretär der internationalen Organisation, Terry Davis, würdigte Politkowskaja als "eine Journalistin mit außergewöhnlichem Mut und Entschlossenheit".


Ihre Berichterstattung über Tschetschenien habe der Öffentlichkeit Russlands und der ganzen Welt eine unabhängige Sicht auf die einfachen Menschen in der Konfliktregion geboten. Die Umstände ihres Todes sollten jetzt schnell und in überzeugender Weise aufgeklärt werden, forderte Davis.


"Behörden haben versagt"
Der Menschenrechtskommissar des Europarats, Thomas Hammarberg, bezeichnete Politkowskaja als "eine der wichtigsten Verteidigerinnen der Menschenrechte im heutigen Russland". Ihr Tod sei ein großer Verlust für Russland und für das Anliegen der Menschenrechte.


Ihre Ermordung weise auf eine größere Krise für die freie Meinungsäußerung und die Sicherheit von Journalisten in Russland hin, erklärte Hammarberg. Die russischen Behörden hätten schon bei der Aufklärung früherer Versuche und Drohungen, Politkowskaja zu ermorden, versagt. Jetzt hätten die Behörden keine Entschuldigung mehr, wenn sie die Umstände ihres Todes nicht gewissenhaft untersuchten und die Täter nicht bestraften.


Appell der Helsinki Föderation
Die Internationale Helsinki Föderation (IHF) rief den russischen Generalstaatsanwalt und das Innenministerium auf, die Kontrolle über die Ermittlungen zu dem Mord zu übernehmen. Der Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation, Aaron Rhodes, erklärte in einer Aussendung: "Wir sind schockiert, wir sind verstört und wir trauern mit ihrer Familie."


 

08.10.06 11:00

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleindie USA ist geschockt...

MOSCOW (Reuters) - The United States said it was "shocked and profoundly saddened" by the murder of Russian journalist Anna Politkovskaya, a vocal critic of President Vladimir Putin.

There was still no word from the Kremlin on the killing of Politkovskaya, a 48-year-old mother of two who won worldwide fame and numerous prizes for her dogged pursuit of rights abuses by Putin's government, particularly in the violent southern province of Chechnya.

She was shot dead on Saturday at her apartment block in central Moscow in a killing prosecutors said was linked to her work.

Paying tribute to the indomitable journalist, the U.S. State Department said Politkovskaya was "personally courageous and committed to seeking justice even in the face of previous death threats".



"The United States urges the Russian government to conduct an immediate and thorough investigation in order to find, prosecute, and bring to justice all those responsible for this heinous murder," it said in a statement on its Web site www.state.gov.

"The intimidation and murder of journalists -- 12 in Russia in the past six years, including American citizen Paul Klebnikov on July 9, 2004 -- is an affront to free and independent media and to democratic values."

Former Soviet President Mikhail Gorbachev, a shareholder in Politkovskaya's newspaper Novaya Gazeta, has called the killing a "savage crime and a blow to the entire democratic, independent press".

But there has been no reaction from Russian authorities.

Putin, whose 54th birthday coincided with Politkovskaya's murder, had often been the target of her stinging criticism. She accused him of stifling freedom and failing to shake off his past as a KGB agent.

Russian news agencies quoted mostly unnamed prosecutors and investigators as saying Politkovskaya's political views and her "professional activity" were the main motive behind the murder.

"Such crimes substantially undermine the prestige of any state, and therefore this murder can play right into the hands of the enemies of our state," one police official told Interfax news agency.

In the days before her death, Politkovskaya had been working on a story about torture in Chechnya, which was expected to be published on Monday, her newspaper said.

 

08.10.06 13:02
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18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinPolizie stellt Computer sicher...LOL

fragt sich nur "auf welcher Seite" sich die Polizei befindet...tsts


Polizei stellt Computer sicher (bild.de)

Nach dem Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja hat die Polizei zu Ermittlungszwecken den Speicher ihres Computers und Material für einen geplanten Enthüllungsartikel sichergestellt. Das bestätigten Kollegen der Zeitung ?Nowaja Gaseta? in Moskau. Den Mörder konnten die Sicherheitskräfte bis zum Sonntagmorgen nicht finden. Vor dem Wohnhaus der prominenten regierungskritischen Publizistin, in dem sie am Samstag erschossen worden war, legten trauernde Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an. ?Sie hat in den letzten Tagen an einem Artikel über Folter in Tschetschenien geschrieben?, sagte der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung, Witali Jaroschewski, dem Radiosender ?Echo Moskwy?. ?Der Artikel sollte am Montag erscheinen, der Text lag aber noch nicht vor.? In früheren Artikeln hatte die Kaukasus-Spezialistin Politkowskaja kritisch über die moskautreuen tschetschenischen Polizeitruppen geschrieben.
 

08.10.06 13:05

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinorf.at

Empörung und Kritik am Kreml

Scharfe Worte nach Mord an regimekritischer Journalistin: "Symbol für das Russland Putins."Der Mord an der regierungskritischen russischen Journalistin Anna Politkowskaja sorgt international für Bestürzung, vor allem aber auch für heftige Kritik an die Adresse des Kreml.

Die prominente Publizistin war am Samstag erschossen in einem Wohnblock in Moskau aufgefunden worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund für die Tat. Bekannt war die 58-Jährige vor allem für ihre kritische Position gegenüber dem Krieg in Tschetschenien und der dortigen Menschenrechtssituation.


USA fordern sofortige Aufklärung
Die USA zeigten sich in einer ersten Reaktion "schockiert" von der Bluttat und forderten von der russischen Regierung eine sofortige und restlose Aufklärung.


"Die Vereinigten Staaten verlangen mit größter Dringlichkeit von der russischen Regierung, eine sofortige und umfassende Untersuchung einzuleiten, um alle Verantwortlichen für diesen feigen Mord zu finden, zu verfolgen und zu verurteilen", betonte der Sprecher des Weißen Hauses in Washington, Sean McCormack.


Kritische Worte an Putins Adresse
Er verwies darauf, dass in den vergangenen sechs Jahren zwölf Journalisten in Russland umgebracht wurden. Das sei ein Angriff auf die Freiheit und Unabhängigkeit der Medien sowie die demokratischen Werte.


Die USA hatten sich in jüngster Zeit vermehrt kritisch zur Lage der Menschenrechte und der Demokratie in Russland geäußert. Zahlreiche in- und ausländische Kritiker werfen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mangelnden Respekt für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaat vor.


"Enorme Krise der Meinungsfreiheit"
Gleichfalls bestürzt reagierte der Europarat auf die Todesnachricht der prominenten Kreml-Kritikerin.


"Ihre Ermordung signalisiert eine enorme Krise der Meinungsfreiheit und der Sicherheit für Journalisten in Russland", stellte am Sonntag der Menschenrechtskommissar des Europarats, Thomas Hammarberg, fest.


"Lage für Journalisten katastrophal"
Eine Sprecherin des Komitees zum Schutz von Journalisten sagte in New York, Politkowskaja sei eine mutige Reporterin gewesen, die wiederholt ihr Leben riskiert habe. Für Journalisten in Russland sei die Lage katastrophal.


Ein Vertreter von Reporter ohne Grenzen in Paris erklärte, Russland sei ein Land, in dem Gewalt gegen Medienleute an der Tagesordnung sei. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte eine gründliche Untersuchung der Tat.


"Zum Autoritarismus zurückgekehrt"
Für die italienische Tageszeitung "La Repubblica" war am Sonntag klar, dass Politkowskaja "wegen ihrer Auffassung von Journalismus" sterben musste.


Die Journalistin habe sich von Drohungen und "Gefahren, die Ermittlungen zu dem von Wladimir Putin in Tschetschenien geführten Krieg mit sich bringen", nicht beeindrucken lassen - um den Preis ihres Lebens.


Polizeidiktatur eines Ex-KGB-Spions"
"Ihr Tod ist ein Zeichen. Russland ist mittlerweile zum Autoritarismus zurückgekehrt. Nicht zum Kommunismus, aber zu einer Polizeidiktatur, jener eines Ex-Spions des KGB (Putin, Anm.), der grausam, aber leider auch sehr beliebt ist", hieß es in der "Repubblica".


Symbol für Putins Russland
Ähnlich scharfe Worte an die Adresse des russischen Präsidenten fand die liberale dänische Tageszeitung "Politiken" (Sonntag-Ausgabe).


"Dieser Mord ist eine Tragödie und ein Symbol für das Russland von Putin mit seiner verstörenden Mischung aus Furcht, Machtvollkommenheit und brutaler Schamlosigkeit", so ein Kommentar in dem dänischen Blatt.


Polizei beschlagnahmt PC
Die Moskauer Polizei stellte indessen den Inhalt von Politkowskajas Computer und Unterlagen für einen geplanten Artikel über Tschetschenien sicher, wie Kollegen der Zeitung "Nowaja Gaseta", für die die Ermordete tätig war, bestätigten. Eine Spur zu dem oder den Tätern gibt es noch nicht.


"Sie hat in den letzten Tagen an einem Artikel über Folter in Tschetschenien geschrieben", sagte der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung, Witali Jaroschewski, dem Radiosender "Echo Moskwy". "Der Artikel sollte am Montag erscheinen, der Text lag aber noch nicht vor."


Putin-Kritikerin im Visier der Geheimdienste
In früheren Beiträgen hatte die Kaukasus-Spezialistin Politkowskaja kritisch über die Moskau-treuen tschetschenischen Polizeitruppen geschrieben, galt jedoch auch als scharfe Kritikerin Putins und stand im Blickfeld von Politikern und Sicherheitsdiensten.


 

08.10.06 13:08

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinReuters

Moskau (Reuters) - Der Mord an der prominenten russischen Journalistin Anna Politkowskaja hat international Bestürzung ausgelöst.

Die USA zeigten sich am Sonntag schockiert über den Tod der preisgekrönten Reporterin, die in ihrem Wohnblock im Zentrum Moskaus erschossen aufgefunden wurde. Auch der Europarat und internationale Journalistenverbände reagierten entsetzt. Die Regierung in Moskau schwieg dagegen zum Tod der entschiedenen Kritikerin von Präsident Wladimir Putin. Die 48-Jährige hatte bereits wiederholt Morddrohungen erhalten und arbeitete ihrer Zeitung zufolge erneut an einem Bericht über Menschenrechtsverletzungen in der Krisenregion Tschetschenien.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen Mordes. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge wurde die Journalistin durch zwei Schüsse getötet, als sie gerade den Fahrstuhl in ihrem Haus verlassen wollte. Am Tatort seien eine Waffe und etliche Patronenhülsen gefunden worden. Die Leiche der zweifachen Mutter wurde in einem Krankenwagen abtransportiert. Eine Frau legte Blumen am Eingang des Appartementhauses nieder und lehnte weinend an der Wand.

Politkowskaja arbeitete für die Zeitung "Nowaja Gaseta", einem der wenigen unabhängigen Blätter in Russland. Ein anderes Tatmotiv als ihre kritischen Texte könne er nicht erkennen, sagte der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung, Witali Jaroschewski. Zuletzt habe die Reporterin an einer Geschichte über Folter in Tschetschenien gearbeitet. Der Artikel habe am Montag erscheinen sollen, sei bei der Zeitung jedoch noch nicht eingegangen. "Aber wir wissen, dass sie Beweise und Fotos hatte." Der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow - Anteilseigner an dem Blatt - bezeichnete den Mord an der Journalistin gegenüber Interfax als "brutales Verbrechen".

Besonders harsche Kritik übte Politkowskaja an Putin, der am Tag ihres Todes 54 Jahre alt wurde und am Dienstag zu einem Besuch in Deutschland erwartet wird. "Ich mag ihn nicht wegen seines Zynismus', seines Rassismus' und seiner Lügen", schrieb sie in ihrem Buch "Putins Russland", das nur im Ausland veröffentlicht wurde. Wegen ihrer Reportagen geriet sie oft ins Blickfeld von Politikern und manchmal auch der Sicherheitsdienste.

Das US-Außenministerium und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderten eine schnelle und gründliche Untersuchung der Tat. In Deutschland äußerte sich das Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Marieluise Beck, entsprechend. Es müsse eine "radikale und schonungslose Aufklärung" geben, erklärte die Grünen-Politikerin.

Der Europarat nannte den Mord "eine enorme Krise der Meinungsfreiheit und der Sicherheit für Journalisten in Russland." Eine Sprecherin des Komitees zum Schutz von Journalisten sagte in New York, Politkowskaja sei eine mutige Reporterin gewesen, die wiederholt ihr Leben riskiert habe. Ein Vertreter von Reporter ohne Grenzen in Paris erklärte, Russland sei ein Land, in dem Gewalt gegen Medienleute ausgeübt werde.

Politkowskaja wurde als Tochter eines Sowjet-Diplomaten aus der Ukraine in New York geboren. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wechselte sie von den staatlichen Medien in die unabhängige Presse, die unter Gorbatschow aufblühte. Ihre Zeitung war vor allem bei Liberalen und Menschenrechtsaktivisten beliebt. Politkowskajas Berichterstattung über das Geiseldrama von Beslan wurde nach ihren Worten durch eine Vergiftung verhindert, die sie sich bei einer Tasse Tee auf dem Flug in die Kaukasus-Region zuzog.

Die Reporterin war auch Unterhändlerin bei der Geiselnahme in einem Moskauer Musical-Theater durch tschetschenische Rebellen vor vier Jahren. Im vergangenen Jahr hatte sie den Leipziger "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" erhalten. Im September war sie zu einem Diskussionsforum von Menschenrechtlern, Umweltschützern und Künstlern in Berlin eingeladen. Aus Termingründen sagte sie aber ab.


 

08.10.06 13:11
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18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleindie Polizei wird wohl so schnell wie möglich

die Beweise für Folter in Tschetschenien (laut associated press hatte die Dame Photos davon...) vernichten....; und am Dienstag kommt der liebe Herr Putin nach Deutschland und Frau Merkel wird brav und lächelnd mit ihm vor die Kamera treten.....


ohne Worte...
füx  

09.10.06 15:25

5497 Postings, 6600 Tage ostseebrise.Gorbatschow verurteilt Tod Politkowskajas

Der frühere sowjetische Staatschef glaubt an einen "Racheakt" gegen die am Samstag in Moskau getötete Tschetschenien-Reporterin.


Gorbatschow verurteilt Tod Politkowskajas als "politischen Mord"


Moskau/Rom (dpa) - Nach dem Mord an Anna Politkowskaja haben die Journalisten der Moskauer Zeitung "Nowaja Gaseta" am Montag auf sechs Seiten ihrer toten Kollegin gedacht. Die Fahnung nach dem Mörder der am Samstag getöteten Tschetschenien-Reporterin brachte bis Montag kein Ergebnis.

Als möglichen Auftraggeber des Mordes an Politkowskaja nannte die "Nowaja Gaseta" den moskautreuen tschetschenischen Regierungschef Ramsan Kadyrow. "Sie hat sehr viel über ihn geschrieben und gesagt". Allerdings sei es auch möglich, dass der Verdacht speziell auf Kadyrow gelenkt werden solle, um ihn daran zu hindern, Präsident der Teilrepublik im Nordkaukasus zu werden.

"Sie empfand jede Ungerechtigkeit, gegen wen sie sich auch richtete, als persönliche Herausforderung", schrieb die Zeitung in ihrem Nachruf auf Politkowskaja. Der russische Unternehmer und Politiker Alexander Lebedjew, Miteigenümer der kleinen regierungskritischen Zeitung, setzte eine Belohnung von 25 Millionen Rubel (740.000 Euro) zur Aufklärung des Anschlags aus.

Der andere Miteigentümer des Blattes, der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, sprach von einem schweren Schlag für die Pressefreiheit in Russland. "Dies ist ein echter politischer Mord. Ein Racheakt", sagte Gorbatschow der italienischen Zeitung "La Repubblica" (Montagausgabe). Er lobte Politkowskaja als eine "ernsthafte und sehr mutige Journalistin". Die Tote soll am Dienstag in Moskau beerdigt werden.  

09.10.06 16:58
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Putin kündigt Untersuchung des Politkowskaja-Mordes an (orf)

Der russische Präsident Wladimir Putin hat heute gegenüber seinem amerikanischen Amtskollegen George W. Bush zugesichert, dass alle "notwendigen Anstrengungen" für eine "objektive" Untersuchung des Mordes an der prominenten regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja unternommen würden.

Wie es in einem Kommunique des Kreml heißt, würden die russischen Sicherheitskräfte alles unternehmen, um den "tragischen Tod" Politkowskajas aufzuklären.

Spekulationen über Auftraggeber
Damit brach die russische Führung ihr Schweigen zum Mord an der am Samstag in Moskau ermordeten Journalistin. Putin und Bush hatten heute telefonisch nach dem von Nordkorea verkündeten Atomtest über ein gemeinsames koordiniertes Vorgehen in dieser Sache beraten.

Als möglichen Auftraggeber des Mordes nannte die "Nowaja Gazeta" den moskautreuen tschetschenischen Regierungschef Ramsan Kadyrow: "Sie hat sehr viel über ihn geschrieben und gesagt."
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09.10.06 19:33
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25551 Postings, 8370 Tage Depothalbiererüber folter in tschetschenien schreibt man ja auch

nicht.

fast hätten es die amis mit der frau sgrena aus i. fast genauso hinbekommen.

die hatte nach dem kleinen scharmützel ja nun auch g a r keine lust mehr, irgendwas über irak zu schreiben.


es lebe die medienfreiheirt, höhöhöhö  

11.10.06 09:55

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinRice fordert "glaubwürdige" Aufklärung...

Washington (Reuters) - US-Außenministerin Condoleezza Rice hat von der russischen Regierung eine umfassende und glaubwürdige Aufklärung des Mordes an der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja gefordert.

Die Regierung in Moskau müsse zeigen, dass sie es mit der Aufklärung ernst meine, sagte Rice am Dienstag dem Sender ABC News. "Ich habe keinen Anlass zu glauben, und keinen Beweis, dass die russische Regierung in den Fall verwickelt ist", sagte Rice. Die Behörden in Moskau tragen ihren Worten nach jedoch eine schwere Bürde daran, zu zeigen, dass sie an der Aufklärung des Mordes an Politkowskaja interessiert sind. Auch die Morde an weiteren Journalisten während der Regierungszeit von Präsident Wladimir Putin gelte es aufzudecken, forderte die Ministerin.

Die renommierte Journalistin Politkowskaja war am vergangenen Wochenende in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen worden. Am Dienstag wurde sie unter großer Anteilnahme in Moskau beerdigt. Putin hat zugesichert, den Fall aufzuklären.



 

11.10.06 09:59

18298 Postings, 8426 Tage börsenfüxleinPutin meint dazu...(orf)

Putin: "Keinerlei Vergebung" für Mord an Journalistin

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Mord an der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja scharf verurteilt. In einem gemeinsamen ARD-Interview mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Anschluss an den "Petersburger Dialog" in Dresden sagte Putin gestern am späten Abend: "Es wird keinerlei Vergebung für diejenigen geben, die dieses Verbrechen begangen haben."

Politkowskaja sei in der breiten russischen Öffentlichkeit nicht so bekannt gewesen wie im Westen. Das "furchtbare Verbrechen" an ihr sei "für unser Land eine viel schlimmere Sache als ihre Publikationen", sagte der Präsident.

"Arbeiten an Toleranz"
Russland arbeite derzeit "sehr intensiv" an "politischer Harmonie, Toleranz und Dialogfähigkeit", versicherte Putin. In einem Interview mit der ARD sicherte Putin zu, dass sein Land die Pressefreiheit gewährleisten wolle. Putin sagte, derzeit werde in Russland eine neue Gesellschaft weg vom Totalitarismus hin zur Demokratie aufgebaut. "Wir werden das Mehrparteiensystem bei uns entwickeln und werden die freie Presse fördern", betonte er.

2.500 bei Begräbnis
In Moskau nahmen etwa 2.500 Menschen Abschied von Politkowskaja. Zu der Trauerfeier auf dem Friedhof Trojekurowskoje im Westen der Hauptstadt kamen zahlreiche Journalisten und Diplomaten sowie Bewunderer Politkowskajas, die über die Grenzen Russlands für ihre investigativen Berichte und Reportagen bekannt wurde.
 

11.10.06 13:20

25551 Postings, 8370 Tage Depothalbiererbrontalstmögliche aufklärung fordere ich auch.

hat die rice nen riß in der reis-schüssel??

die frau ist aus versehen in die schußlinie geraten, genau wie die frau sgrena.

also kein grund, hier großartig tamteramtamtam zu veranstalten.

 

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