Erster Preis: Treffe Angela Merkel!
Von Christian Brameshuber
Pinneberg/Berlin. Treffe deinen Superstar. Nicht nur die ?Bravo?, der NDR oder RTL lassen für ihre Leser, Hörer und Seher in schöner Regelmäßigkeit kleine und große Träume wahr werden - damit diese auch schön bei der Stange bleiben. Auch die CDU in Deutschland beschreitet ganz neue Wege, um den Nachwuchs zu rekrutieren.
Der Superstar im konservativen Lager? Keine Frage, Angela Merkel, Partei- und Fraktionsvorsitzende der Christlich Demokratischen Union. Die 49-Jährige war denn auch der ?Hauptgewinn? beim Wettbewerb der Jungen Union (JU) Deutschland. ?Du triffst Merkel? lautete das verheißungsvolle Versprechen. Der ?Merkel-Traum? sollte sich jedoch nur für denjenigen erfüllen, der vom 1. Januar bis 31. Mai die meisten neuen JU-Mitglieder in seinem Kreisverband geworben hatte.
Eine Herausforderung auch für Henrik Frahm aus Groß Nordende. Der Vorsitzende der JU-Elmshorn engagiert sich seit 2002 im JU-Kreisverband Pinneberg. Der 20-Jährige kam selbst über eine Werbeaktion zu den Christdemokraten. ?2000 Flyer wurden damals im Kreis verteilt. Nur ich bin danach in die JU eingetreten.? Wie es nicht funktioniert, wusste Frahm also. 50 neue Mitglieder waren sein Ziel. Also zog er los, ging direkt auf die Jugendlichen zu. 50 schaffte er in den fünf Monaten nicht, und mit den am Ende 37 neuen Kreis-JUlern war er bundesweit auch nicht der Beste, sondern ?nur? Dritter. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden jeweils 48 Nachwuchskräfte in zwei Kreisverbänden verpflichtet. Der ?Hauptgewinn? Merkel war für Frahm wieder unerreichbar. Doch dann der entscheidende Anruf von der Bundesgeschäftsstelle: Der JU-Bundesvorsitzende Philip Mißfelder hatte entschieden - Frahm darf mit nach Berlin.
8. Juli, 15.30 Uhr. Mit dem Fahrstuhl ging es in den fünften Stock des Jakob-Kaiser-Hauses. Lange Minuten im Konferenzraum, dann konnte auch Frahm seinen ?Hauptgewinn? in Empfang nehmen. Angela Merkel betrat das Zimmer und begrüßte die eifrigen JU-Werber. Die Parteichefin erzählte, der Nachwuchs hörte zu. Eine Frage stellen? ?Am Anfang war ich viel zu nervös?, gesteht der 20-Jährige. Doch das legte sich im Laufe der gemeinsamen 30 Minuten. Frahm wollte wissen, wie die Lieblingsbücher seiner Parteichefin heißen. ?Deutschland - - Der Abstieg eines Superstars?, ?Krieg und Frieden? und ?Die
Nase? lautete Merkels Antwort, bevor sie wieder entschwand. Superstar Merkel: ?Sie sieht viel besser aus als im Fernsehen.? Auch diesen Eindruck nahm Frahm mit zurück in den Kreis Pinneberg
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