GdP Ein Gewerkschafter der Polizei im Saarland wird nach Facebook-Post angefeindet
Es war nur ein Facebook-Post, der David Maaß zum derzeit vielleicht gefragtesten Polizisten Deutsch- lands machte.Nach den laut Behördeneinschätzungen rassistisch motivierten Morden in Hanau schrieb der Vorsitzende der Gewerkschschaft (GdP ) im Saarland: ,, Ich bin Polizist, ich bin Gewerkschafter, ich bin Antifaschist!" Und er nennt den rechten Terror beim Namen, klagt die AfD der geistigen Brandstiftung an , nennt sie gar Schande. ,,kein Fußbreit den Faschisten !", schließt er seinen Text. Fast 40 000 Kommentare befinden sich unter dem Post, knapp 10 000- mal wurde er allein bis Dienstagabend in dem sozialen Netzwerk geteilt. Von Lob über die klare Haltung bis zu Hasskommen- taren der übelsten Art ist alles dabei- David Maaß polarisiert. Die AfD hat am Dienstag ein Disziplinarverfahren gegen den Polizisten gefordert, weil er gegen das Neutralitätsgebot verstoßen habe. Das Innenministerium des Saarlands bestätigte, dass deswegen nun ermittelt wird. Viele Landesverbände, Ortsgruppen und der Bundesvorstand der GdP stehen aber hinter Maaß. Besonders deutliche Stimmen kommen aus dem Landesverband Baden-Würtemberg. Hans Jürgen Kirstein, der GdP Vorsitzende in Baden- Würtemberg sagte zur aktuellen Debatte über David Maaß: ,,Ich finde es gut, dass er das so deutlich gegen die Rechten sagt.Man muß die Dinge klar benennnen ." Von der AfD halte er selbst ,,überhaupt nichts", man müsse ihr politisch entgegentreten. Und ,,Wehret den Anfängen!" Dass sich Maaß als Antifaschist bezeichnet, stört Kirstein nicht. ,, Wie es im Lexikon steht, ist es ja kein schlimmes Wort",sagte er. Eine klare Abgrenzung zu Antifa-Gruppen ,die für gewöhnlich ein kritisches bis feindliches Verhältnis zur Polizei, ist Hans-Jürgen Kirstein trotzdem wichtig. David Maaß bereut den Post nicht. ,, Die vielen postiven Kommentare haben mir Kraft gegeben", sagte er am Donnerstag unserer Zeitung. Die Hasskommentare- deutlich in der Unterzahl- hätten ihn darin bestärkt, dass in diesem Land etwas falsch laufe und diese Menschen die versuch- ten die Meinungsfreiheit einzuschränken. Ob andere Polizisten in der Gewerkschaft seinem Beispiel folgen sollen? ,,Das muß jeder selber Wissen ", so der antifaschistische Polizist aus dem Saarland. Quelle : Stuttgarter Zeitung vom 27.02.2020.
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