an vielen Stellen mehr Schein als Sein. Wir stellen uns hin als würden wir gesellschaftlich Frauen gleichberechtigt behandeln, nie schlecht behandeln oder schlagen, vergewaltigen sowieso nie. Doch so liberal wie wir hier in Dtl. tun, sind wir nun auch wieder nicht. Die Gleichberechtigung der Frau ist nach wie vor ein Diskussionsthema und auch noch längst nicht gelöst, sonst würde man es auch nicht mehr diskutieren. Ehe für Homosexuelle, ebenfalls immer noch ein Thema und obwohl es mittlerweile zunehmende Mehrheiten für diese Sache scheinbar gibt, ist die Homophobie in vielen vor allem älteren Köpfen noch stark verankert. Auch der Hass gegen Juden und Ausländer ist in vielen Köpfen noch tief verankert. Ich erlebe es immer wieder wie sich vor allem ältere Menschen miteinander unterhalten und ein latenter Hass gegen Ausländer und Andersdenkende kund getan wird. Interessant fand ich hierzu mal ein interessantes Interview bei Fritz Radio, indem die Aufgabe von Literatur sowie die Gegenwart diskutiert wurde. U.a. interessant, dass viele fremdenfeindliche Begriffe trotz der Historie dennoch verwendet werden und salonfähig sind. Z.B. Sprüche wie "bis zur Vergasung" D.h. in den Köpfen vor allem den älteren Köpfen steckt dieser Wahnsinn immer noch drin.
Was will man letztendlich auch anders erwarten, wenn selbst nach Fall des NS-Regimes ein großer Teil der Gesellschaft trotz der schrecklichen Erfahrungen die Ideologien immer noch im Kopfe mit sich trug und sich NICHT distanzierte, Dass was wir heute von Muslimen erwarten, dass sie sich vom Terror distanzieren, hätten Deutsche nach dem 2.WK selbst auch nicht getan, wäre wohl auch kaum Jemand auf die Straßen gegangen. Dies sieht man u.a. auch daran, dass es viele der Aufklärer der NS-Verbrechen schwer hatten und die Regierung, allen voran die Union sehr bemüht damit war die NS-Verbrechen unter den Teppisch zu kehren.
Auch nach dem 2.WK war es am Stammtisch üblich über Juden zu hetzen.
Ebenfalls interessant fand ich einen Bericht zur Nachkriegszeit von Ost- und Westberlin. Interessant fand ich, dass das was wir Heute vielen jungen muslimischen Männern anlasten, dass sie mit dem Argument der Familienehre über das Leben ihrer Schwester bestimmen müssen und sich Frauen selbstverständlich zugeknöpft zu kleiden haben, ebenso stattfand und sich junge Männer über junge Frauen erhoben und bestimmen wollten was sie tun dürfen und was nicht. Und dies ist wenn man so will gerademal ein halbes Jahrhundert her. Einige derer von damals leben gar noch. Interessant fand ich auch, dass es im hochgelobten "Westen" zu dieser Zeit üblich war, widerwillige Schüler zu züchtigen, d.h. Gewalt gegen Kinder war damals üblich und nicht verpönt. Im sozialistischen Osten hingegen eine andere Entwicklung, hier war Gewalt gegen Schüler und Kinder verpönt und wurde auch nicht geduldet.
All dies, d.h. Untertrückung, Bevormundung von Frauen, Schlagen von Kindern, Hetze gegen Ausländer und vor allem Juden ging nicht von einer kleinen Randgruppe aus, sondern war allgegenwärtig, wenngleich sicherlich nicht alltäglich. All dies ging von den frommen Christen aus, die heute in den Himmel hochgelobt werden und sich moralisch über andere Religionen wie dem Islam erheben.
Ich finde dies schlichtweg scheinheilig und überheblich, zumal ich nicht wissen wollte wie es hier in Deutschland aussehen würde, hätte Deutschland nicht eine solch Wohlstandsphase genossen. Viele der Ideologien kommen gesellschaftlich nicht mehr zum Tragen, weil es den Menschen hier entsprechend gut geht und es Jahrzehnt für Jahrzehnt immer weiter aufwärts ging.
Ich will nicht wissen was passieren würde, wenn wir hier 30% Arbeitslosigkeit und breite Armut im Lande hätten, wenn allein ein paar Flüchtlinge bereits dazu führen, dass rechte Ideologien '( Fundamentalisten ) wieder Zuspruch finden.
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