Dr. Markus Braun:
......mit einem Umsatzwachstum von über 40 %, einen Transaktionswachstum von über 40 %, und einem netto Gewinnswachstum von über 40 %. An diesen Kennzahlen sieht man, dass wir natürlich auf einem sehr starken Wachstumsmarkt sitzen, und eine wesentliche Botschaft ist: Ich werde manchmal gefragt, dieser Wachstumsmarkt kommt er nicht langsam in eine Reifephase? Ich möchte die Pointe bereits vorwegnehmen : NEIN, der ist erst ganz am Anfang. Nur 1 bis 2 % aller Geldtransaktionen sind sind heute voll digitalisiert. .....Das gilt auch für viele andere Geschäftsmodelle. Selbst Amazon ist in ihrem Markt ein sehr großer Fisch in einem noch immer kleinen Teich. Deswegen steht hier sehr viel Wachstum in den nächsten 10-15 Jahre vor uns, weil dieser Bereich erst in den Kinderschuhen steckt. Ja jetzt geht es richtig los! Wir merken in allen Bereichen allen Industrien, dass das Wachstum anzieht. Aber wie gesagt wir sind heute noch ein großer Fisch in einem sehr kleinen Teich.
Das Wachstum ist natürlich sehr stark geprägt durch unser organisches Wachstum. Wir haben letztes Jahr ein organisches Wachstum auf Umsatzebene von knapp 25 % erzielt, das Marktwachstum liegt bei circa 16-17 %. Man sieht, wir schaffen es den Markt deutlich zu schlagen. Aber in diesen 16-17 % drückt sich natürlich auch das sehr starke Wachstum des digitalen aus. Wir haben letztes Jahr drei Übernahmen abgeschlossen. Ich kann jetzt schon vorwegnehmen alle haben sich sehr gut entwickelt. In Summe kann man sagen, dass sowohl das organische Wachstum, als auch eine stärkere Entwicklung im anorganischen Bereich zu diesem Gesamtergebnis geführt haben.
Was sind die großen Trends auf denen wir sitzen? Ein traditioneller Trend ist natürlich die Verlagerung von stationären Geschäft in den online Bereich. Ein zweiter Trend, der schon nicht mehr so offensichtlich ist, ist eine Verlagerung von nicht Echtzeit zu Echtzeit Bezahllösungen. Als wir gestartet sind, sind über 90 % aller online Zahlungen nicht in Echtzeit Bezahllösungen gelaufen, sondern gegen Rechnung, gegen Nachname, gegen Vorauskasse und ein Treiber für uns ist es natürlich, auch die nicht Echtzeit Zahlungen durch Echtzeit Zahlungen zu ersetzen. Aber noch immer laufen wenn ich mir heute Europa anschaue 40-50 % aller Zahlungen nicht in Echtzeit, wenn wir in die osteuropäischen Märkte gehen, ist der Anteil von nicht Echtzeit Bezahlung noch viel größer.
Es kommt noch ein ganz großer Trend dazu. Ein ganz wesentlicher Wachstumstreiber der nächsten 10-15 Jahre ist aus unserer Sicht, dss auch der gesamte stationären Bereich durch Digitaltechnik substituiert wird und damit in unserem Bereich hinein konvergiert. Sie werden künftig in einen Laden gehen, ihr Handy wird in ein virtuelles Kassensystem einchecken, das werden sie mit Biometrie bestätigen, also Gesichtserkennung oder Fingerprint. Sie werden die Möglichkeit haben, zu Ihrem Produkt zu gehen, automatisch wird das vom Handy identifiziert, wir können ihn in Echtzeit einen Rabatt für dieses Produkt anbieten, es kann in Echtzeit auf das Handy ein komplementärer Produktvorschlag gemacht werden, wenn das Produkt nicht in der richtigen Farbe oder Grösse vorhanden ist, haben Sie einen direkten Zugang zum Onlineshop und können das Produkt bestellen. Wir können ihn in Echtzeit einen Kredit bieten, sie können in Echtzeit entscheiden, ob sie das Produkt digital versichern wollen und sie können in Echtzeit entscheiden ob das Produkt nach Hause geliefert werden soll. Nur weil ich etwas im Laden kaufe, muss ich es ja noch lange nicht mitschleppen. Darin steckt aus unserer Sicht ein unglaubliches Wachstum in den nächsten 10-15 Jahren. Und die zweite große Richtung ist die permanente Ergänzung im Bereich digitale Finanzprodukte. Wir sehen, dass der Zahlungsstrom ein sehr guter Zugang zu den Konsumenten und den Händlern ist, um hier ergänzende Bankdienstleistungen voll integriert in die digitale Plattform anzubieten. Auch dieser Prozess steht erst ganz am Anfang. Durch diese beiden Themen glauben wir, dass wir in den nächsten Jahren unsere Marge um 20-25, vielleicht sogar über 25 % steigern können. Das ist ins Konkrete getrieben, wie wir permanent durch Ergänzung der Wertschöpfung unsere Nettomarge erweitern und erhöhen. Wir sind das erste Unternehmen in unserer Industrie das auch wirklich auf fünf Kontinenten vertreten ist. Wir setzen jetzt sehr stark darauf die Wirecard-Plattform in alle Länder zu bringen und Länder in denen wir noch nicht sind, organisch zu erschließen. Aus Brasilien erschließen wir Argentinien, aus Nordamerika bespielen wir jetzt schon Mexiko und Kanada.
Die wesentliche Kennzahl von 12,3 Milliarden, das ist der neu Umsatz des zweiten Halbjahres 2017. Diese Zahl ist um 29 % stärker, als im zweiten Halbjahr 2016, daran sieht man das starke Anziehen des operativen Geschäfts, und ich kann vorwegnehmen, im ersten Halbjahr diesen Jahres Haben wir natürlich diese Zahl sehr stark übertroffen. Ein wesentlicher Skalierungseffekt den wir auf der Plattform vorfinden ist natürlich auch ein permanenter Anstieg des Volumens pro Händler.
Kurzer Ausblick: wir gehen 2018 von einem Marktwachstum von 16-17 % aus. Man kann definitiv davon sprechen, dass jedes Quartal das organische Wachstum um 1 bis 2 % zusätzlich anzieht. Wir können sicherlich von einem sich beschleunigenden organischen Wachstum sprechen. Wir haben vor dem Hintergrund des sehr starken Q1 bereits die Prognosen angehoben, aber ich kann bereits bestätigen dass sich dieses sehr starke Q1 auch in Q2 fortgesetzt hat. Weltweit sind noch 80-85 % aller Transaktionen Cash. Von den 15 % die heute elektronisch sind, sind nur 8-10 % voll digital, d.h. circa eineinhalb Prozent aller Transaktionen laufen heute voll digital. Ich glaube, dass in den nächsten 10-15 Jahren aller Prozesse durch volldigitale Prozesse ersetzt werden.
Ein längerfristiger Ausblick ist unsere Vision 2020. Das sind jeweils Untergrenzen. Dieser Ausblick, vor allem Volumen und Umsatzzahlen sind auf der stark konservativen Seite.
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