und duckt sich, wenn der Adler kreist. Abstehende Ohren habe ich nicht, somit muss ich sie nicht erst anlegen. Der Adler ist im übertragenen Sinne die Gier nach besseren Gelegenheiten.
Somit duckte ich mich beim Anblick dieser beiden Exemplare der Bärtigen Glockenblume, nebst Bestäuber, und legte eine ungeplante, längere Foto-Session ein, die ob der für den Fotoapparat und wegen der Einstrahlung von Madame ungünstigen Position, zunächst recht aussichtslos erschien. Nach einigen Probeaufnahmen und eben des erfahrenen Hasentums, fand ich dann doch die Richtige Einstellung für die Kamera und eine Kuhle, die gerade noch die richtige Position gestattete, um einige zufriedenstellende Aufnahmen zu generieren.
Als junger Hase hätte ich leichten Fußes den Weg in Richtung Grat und weiter entlang desselben, über mehrere Gipfel zum Ziel fortgesetzt, mit der optimistischen Prämisse, dass sich schon weitere Exemplare, vielleicht sogar besser positionierte, finden lassen.
Der alte Hase wusste aber, dass diese Exemplare nur Einzelstücke sein können und hielt deshalb inne, akzeptierte die beschwerlichen Bedingungen, ja sah sie sogar als Herausforderung, von Flora bewusst installiert, um meine Zuneigung Ihr gegenüber einer Prüfung zu unterziehen, die ich wohl mit Bravour bestanden habe.
Typisch Frau, man ist ständig am Werben, Baggern und Graben, viel wird versprochen, meist wenig gehalten. Bei Flora ist das anders, wie man anhand der Bilder leicht feststellen kann.
Im Hintergrund einer meiner interessantesten und auch am harmonischsten zu besteigenden Berge. Der Grat wirkt stark verkürzt. Wer dort oben bei derartigem Wetter, wie im Bild zu sehen, wandeln darf, dort noch gut bei Kräften ist, also gut vorbereitet, der wird diesen Weg, gespickt mit Edelweißen und sonstigen sehr seltenen Pflanzen, leichter anregender Kletterei und mit etwas Glück einer kleine Herde Steinböcken, die dort oben keine Angst vor Menschen zeigen, im aller höchsten Maße belohnt.
Freilich sind die Daten zu der dazu nötigen mechanischen Arbeit auf dem Rad und mit den Laufschuhen ernüchternd: 270 Kilometer und etwa 3h Bergtour, etwa 2 h Exkursion am Grat und darunter, plus Abstieg.
Zudem darf man sich keinen einzigen Fehler leisten, sonst ist man ganz alleine mit Kolossos, und der ist bekanntlich nicht zimperlich mit uns Menschen.
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Angehängte Grafik:
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