Ich also mein Hybrid-Crossbike gut versteckt, derweil ich mich für den Aufstieg per Pedes vorbereitete, schritt eine junge Frau vorüber, grüßte freundlich und entschwand meinem Blick. Hoppala, so dachte ich noch bei mir, wenn das mal nicht Madame Flora war, die mich an diesem Tag, in der Nachbe- trachtung, beinahe schon wieder gefoppt hätte. Jedenfalls hatte die junge Frau einen langen Zopf und glich, oberflächlich betrachtet (ich hatte ja nicht viel Zeit zur "Begutachtung"), einer meiner zentralen Gottheiten.
So schritt ich ohne Hast hinterher und vertraute meiner, wenn auch nur für den Radsport uneingeschränkt geltenden, weit überlegenen körperliche Konstitution, um die "Begut- oder je nach dem auch Beschlechtachtung" nachzuholen.
Während dieser Bemühungen traf ich zwei reifere Damen, die sich gerade ratlos über einen Türkenbund beugten und denen ich im Vorbeigehen die korrekte Bezeichnung der Pflanze, nebst Angabe der Familienzugehörigkeit für eventuelle Recherchen zurief und im selben Atemzug auf den danebenstehenden Wolfseisenhut hinwies, der zu den giftigsten Pflanzen Europas gehört, und besser nicht einmal angefasst werden sollte, was bei den Damen wahre Begeisterung auslöste.
Türkenbund und Aquilegia atrata, die hier auch recht häufig rumstand, gleichen sich etwas, nur um dem kundigen Leser zu verdeutlichen, dass nicht jeder ganz genau wissen kann/muss, wie ein Türkenbund genau ausschaut, auch wenn der Experte darüber nur müde lächelt. Eine Verwechslung mit der Schwarz- Violetten Akelei ist bei Amateuren nicht ausgeschlossen, so meine ich behaupten zu dürfen.
Fortsetzung morgen, heute habe ich keine Lust mehr
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