auf etwa 1.350 m Seehöhe. Im Norden, also in Blickrichtung, war es ganztägig fast wolkenlos. In meinem Rücken, verdeckt durch den noch zu besteigenden Berg allerdings, da braute sich etwas zusammen. Der leichte Ostwind hielt die Gewitter- zelle aber in ausreichendem Abstand, was am Gipfel (Bild später) aber nicht sicher zu sein schien. Entsprechend schnellen Schrittes zog ich mich von dort auch wieder zurück.
Insgesamt war es aber eine ganz wunderschöne Tour, völlig vereinsamt, ohne Wegmarkierung, ohne Forststraßen, keine iSapiens, worauf ich mittlerweile allergrößten Wert lege, überall noch riesige, blaue Kalkglocken-Enziane und bis etwa 1.000 Meter immer mal wieder einige Stöcke Frauenschuhe, die aber, wie schon erwähnt, zumeist verblüht waren, bis auf #5891.
Ein kleines, gut zu fotografierendes Exemplar, das wie bestellt, wie auf mich noch gewartet habend, von Flora abkommandiert, ihrem treuen Knecht belohnend, aus dem Berghang erwuchs.
Ich war nun zum dritten Mal hier und verstehe jetzt, warum sich diese seltene Orchidee hierher zurückgezogen hat. Teils in steilstes Fels-/Grasgelände, das für Menschen nicht oder nur unter Lebensgefahr zugänglich ist. Sie ist definitiv auf der Flucht vor uns.
Flucht in die Schlucht vor der Dornenkrone der Schöpfung. Nicht ohne Grund, denn mein Referenz-Exemplar im Tal versuchte ich heuer zum zweiten Mal zu finden, vergebens. Sie wuchs auf einer Magerwiese, die den Bergbach begleitete, sehr ungewöhnlich vollsonnig stehend, und daher sehr fotogen. Seit letztem Jahr durchzieht diese Wiese eine Traktor-Spur, genau über den ehemaligen Standort. Mir unbegreiflich, wie man diesen zerstörerischen Akt zulassen konnte. Dieses Exemplar MUSS den Leuten, den Einheimischen bekannt gewesen sein. Ähnliche Standorte von ähnlich seltenen Pflanzen (Moor-Enzian) werden aktiv betreut, das geht (bei Gefahr) sogar bis zum "Umsetzen", wie mir ein NABU Mitarbeiter Vorort mitteilte.
Die "Bildhafte Frauenschuh-Saison" ist hiermit beendet. Nächstes Jahr, so Flora und mein Körper dies zulassen, erfolgt die Kontaktaufnahme 1-2 Wochen früher. Dann u.U. auch mit einem Exemplar, das sich gerade entwickelt, im wahrsten Sinne des Wortes.
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