Die Klagen gegen Steinhoff haben durchaus gute Aussichten. Das erste Problem ist aber, wie lange die Kläger auf Gerichtsentscheidungen warten müssen (abgesehen von Gerichtsterminen kommen später Berufungen, Revisionen, alles in einigen Instanzen etc.). Dies kann Jahre dauern, durchaus 4-5 Jahre. Das wäre fatal für Steinhoff, aber auch für die Kläger (Kosten, keine Umschuldung). Des Weiteren kriegen die Kläger kein Geld, auch wenn sie gegen Steinhoff rechtskräftige Entscheidungen bekommen, weil es einfach nichts zu holen sein wird. Durch diese Gerichtsentscheidungen muss Steinhoff eine Insolvenz anmelden, da sie diese Ersatzansprüche nicht begleichen können und somit werden die Fremdkapitalgeber als Erste bedient. Selbst die FK-Geber zu bedienen, reicht das Geld nicht aus. Der Verkauf aller Beteiligungen im Insolvenzfall bringt viel weniger Cash. Die einzige Lösung für die Kläger ist einen Vergleich mit Steinhoff zu erreichen, maximal 10% des Streitwertes, und mit Aussichten später von dem steigenden Kurs der Steinhoff-Aktie weiterhin zu profitieren. Ich schätze, dass Steinhoff mehr als 1,5 Mrd. EUR Schadensersatzzahlungen nicht akzeptieren kann. Es sollte aber für die Kläger akzeptabel sein. Besser als gar nichts. Bayer hat auch jetzt 18.000 Kläger. Wenn man dabei berücksichtigt, dass die ersten Kläger etwa 80 Millionen bekommen sollen. In der Summe wäre es etwa 1,4 Billionen USD. Die Spezialisten rechnen aber mit einem Vergleich von 8 Mrd. USD.
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