US-Präsident Donald Trump hat zur Krise in Venezuela überraschend gesagt, er schließe militärische Optionen nicht aus. Trump sagte am Freitag in Bedminster (New Jersey) während einer kurzen Fragerunde zum Thema Nordkorea: "Wir haben viele Optionen für Venezuela, einschließlich einer militärischen, falls nötig." Dem folgte etwas, das man als verklausulierte Drohung verstehen kann: "Wir haben Truppen auf der ganzen Welt, an weit entfernten Orten. Venezuela ist nicht sehr weit weg und die Menschen dort leiden und sterben". Trump nannte die Lage in dem südamerikanischen Land "sehr gefährlich". Es ist bisher nicht klar, was Trump damit meinte. Seine Äußerung fiel ohne Erläuterung oder Zusammenhang. Von militärischen Planspielen oder auch nur konkreteren Überlegungen in Sachen Venezuela war seitens der US-Regierung bisher nichts bekannt. Das Pentagon reagierte sofort und ließ durch seinen Sprecher Eric Pahon verlauten, dass man keine Befehle aus dem Weißen Haus erhalten habe. "Unverschämteste Drohung, die je gegen uns gemacht wurde" Trumps Äußerung unterstützte in den Augen der Maduro-Regierung ihre Vorwürfe, dass die USA Imperialisten seien. Der Verteidigungsminister Vladimir Padrino Lopez bezeichnete sie als "verrückt". Trumps Bemerkung sei "die erheblichste und unverschämteste Drohung, die jemals gegen das Vaterland von Bolívar gemacht wurde", sagte Informationsminister Venezuelas, Ernesto Villegas, mit Blick auf den Helden der Unabhängigkeit des Landes, Simón Bolívar. Villegas rief alle Venezolaner auf, sich gegen Interventionen aus dem Ausland zu wehren. US-Vizepräsident Mike Pence sollte am Sonntag für eine sechstägige Reise durch Lateinamerika als erste Station in Kolumbien eintreffen. Pence wird zudem nach Argentinien, Chile und Panama reisen. es wird erwartet, dass die politische Krise in Venezuela das Hauptthema der Rundreise seien wird. US-Außenminister Rex Tillerson hatte zuletzt wiederholt betont, keine Option in Bezug auf Venezuela sei ausgeschlossen, da ging es aber eher um die Frage nach einem Importstopp für Öl aus Venezuela. Gegen mittlerweile über 20 Personen der Führungselite wurden Sanktionen verhängt, auch gegen Maduro. Mögliche Vermögen und Konten, auf die US-Behörden Zugriff haben, werden eingefroren, US-Bürgern sind Geschäfte mit den auf der Listen stehenden Personen verboten. Venezuela wird seit langem von einer schweren Krise erschüttert. Es gab monatelange Unruhen, Präsident Nicolás Maduro hat die Opposition entmachtet. Die US-Regierung hatte nach der Wahl der verfassunggebenden Versammlung in Venezuela Ende Juli Sanktionen gegen Staatschef Nicolás Maduro verhängt und sein Vermögen in den USA eingefroren. Washington bezeichnete den sozialistischen Präsidenten als "Diktator" und kritisierte das neue Gremium als "rechtswidrig". Später erließen die USA außerdem Strafmaßnahmen gegen weitere venezolanische Amtsträger. USA seien "geladen und schussbereit" Auch seine Drohungen gegen Nordkorea bekräftige der US-Präsident noch einmal: "Ich hoffe, dass sie voll und ganz das Gewicht meiner Worte verstehen; und was ich gesagt habe, das habe ich auch so gemeint", sagte Trump zu Reportern. Seine Worte seien sehr leicht zu verstehen. Trump hatte gesagt, militärische Lösungen seien komplett vorbereitet, "geladen und schussbereit". Nordkorea drohte seinerseits, bis Mitte August werde der Einsatzplan stehen, um vier Mittelstreckenraketen über Japan hinweg auf das US-Territorium Guam abzufeuern. Er werde noch am Freitag mit Chinas Präsident Xi Jinping über die "sehr gefährliche" Lage sprechen, sagte Trump später. "Niemand möchte eine friedliche Lösung mehr als Präsident Trump", sagte Trump.
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